
Polizei ist informiert
Hunderte Nadeln im Sand: Kinderspielplatz in Stein muss erneut gesperrt werden
Der Ablauf ist für die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs schon fast traurige Gewohnheit: Mehrere Male haben sie den Sand des Spielplatzes im Stadtpark bereits mit Metallsonden und speziellen Rechen durchkämmt, ihn teilweise sogar ganz ausgetauscht. Dann dauerte es ein paar Monate - und sie mussten die Prozedur wiederholen. Denn: Der Kinderspielplatz wurde wiederholt zum Ziel einer besonders perfiden Form von Vandalismus. Nun musste er einmal mehr gesperrt werden.
Vor kurzem haben Unbekannte hier erneut Nadeln im Sand verstreut. Deswegen ist das Areal derzeit mit Bauzäunen abgeriegelt. Stecknadeln, Drahtstücke und verrostete Reißzwecken - das alles haben städtische Mitarbeiter bereits aus dem Sand gefischt. Zu sehen sind die spitzen Gegenstände in einem Video auf der Facebook-Seite der Stadt, in dem Bürgermeister Kurt Krömer über den Vorfall berichtet.
Steiner Spielplatz ist gesperrt: „Vollpfosten haben wieder Nadeln in den Sand geworfen“
„Was wir eigentlich gehofft haben, dass es nicht wieder eintrifft, ist eingetroffen“, sagt er dort verärgert, aber auch ein wenig resigniert. „Irgendwelche Vollpfosten haben wieder Nadeln in den Spielsand geworfen.“ Dies habe die Sperrung nötig gemacht, sodass das Areal an der Deutenbacher Straße den Kindern bei dem „herrlichen Wetter“ aktuell leider nicht zur Verfügung stehe.
Der gesamte Sand werde in den kommenden Tagen von Mitarbeitern des Bauhofs mittels einer Sonde abgesucht und dann mithilfe eines Rechens, der mit Magneten ausgestattet ist, vollständig durchkämmt. So hofft man, alle Nadeln einsammeln und entfernen zu können. In der Vergangenheit kamen dabei mehrere hundert Stück zusammen. „Die Polizei ist eingeschaltet, wir werden das auch wieder zur Anzeige bringen“, sagt Krömer weiter - auch diesen Schritt geht die Stadt nicht zum ersten Mal. Allerdings sei man bei der Prävention und Verfolgung der Taten bisher an entscheidender Stelle nicht unterstützt worden, bemängelt der Bürgermeister. „Leider hat man uns eine Videoüberwachung des Spielplatzes nicht gestattet“, bedauert er.
Nach den ersten Nadel-Attacken im Juni 2020 und im August 2021 gab es eine längere Pause, bevor im November 2023 erneut massenhaft spitze Gegenstände auf dem Gelände auftauchten. Im Dezember 2023 folgte die nächste Attacke. Von der Methode, den Sand komplett auszutauschen, sah man nach den ersten Malen aufgrund der hohen Kosten von 5000 bis 6000 Euro wieder ab. Das Absuchen führe aber genauso zum Erfolg, versichert die Stadt.
Hoffnung kann Krömer immerhin für die Ostertage machen: „Ich denke, dass der Spielplatz ab Karfreitag wieder freigegeben wird“, kündigt er an. Bis dahin bittet er um Verständnis dafür, dass das Areal nicht genutzt werden kann - wieder einmal.
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