August-Zahlen

Große Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt in Stadt und Landkreis Fürth

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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30.8.2024, 20:00 Uhr
In der Fürther Agentur für Arbeit fragt man sich, ob der Herbst die langersehnte Belebung auf dem Arbeitsmarkt bringen wird - wie es eigentlich üblich ist.

© Wolfgang Händel In der Fürther Agentur für Arbeit fragt man sich, ob der Herbst die langersehnte Belebung auf dem Arbeitsmarkt bringen wird - wie es eigentlich üblich ist.

Die Arbeitslosenquote war im gesamten Zuständigkeitsbereich der Fürther Agentur für Arbeit mit 4,0 Prozent ähnlich hoch wie im Corona-Jahr 2020. Seit 2010 war sie im August ansonsten stets unter 4 Prozent geblieben.

Im Agenturbezirk, zu dem neben Fürth und Erlangen auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim gehören, waren im August 14.134 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 7,0 Prozent mehr als im Vormonat und 11,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Quote ist seit Juli um 0,3 Prozentpunkte auf die erwähnten 4 Prozent gestiegen, vor einem Jahr betrug sie 3,6 Prozent.

Agentur für Arbeit: Schon länger ist es schwierig, aus Arbeitslosigkeit herauszufinden

Zum Teil ist die Entwicklung ganz normal: "Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im August ist alljährlich zu sehen. Hauptgrund ist, dass sich viele junge Leute vorsorglich arbeitslos melden, bevor es nach den Ferien mit Arbeit, Ausbildung, Schule oder Studium weitergeht", erklärt Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth. In der Urlaubszeit werden außerdem nur wenige Einstellungen getätigt.

Hinzu kommt diesmal jedoch, dass der Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten schon weniger Perspektiven bot: Schon länger sei zu beobachten, dass sich "signifikant mehr Menschen arbeitslos melden, als aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung finden", so Dippold. "Dies führt logischerweise dazu, dass wir merklich mehr Arbeitslose zählen als vor einem Jahr." Nun werde man sehen, ob der Herbst – wie in früheren Jahren - eine spürbare Belebung des Arbeitsmarktes bringt oder ob diese, wie schon im Frühjahr, de facto ausfällt. Indikatoren, die auf eine Trendwende hindeuten, seien momentan nicht zu erkennen. Dippold: "Dies bestätigt auch der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex, wonach die Stimmung der Unternehmen nach wie vor eingetrübt ist und sich sogar nochmals leicht verschlechert hat."

In der Stadt Fürth sind 4527 Frauen und Männer arbeitslos - das sind 5,9 Prozent mehr als im Juli und 12,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist seit Juli um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 5,8 Prozent gestiegen (August 2023: 5,2). Die Personalnachfrage ist saisonal bedingt gebremst. Seit Jahresbeginn wurden 1622 offene Stellen gemeldet - 12,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Landkreis Fürth sind 2050 Frauen und Männer ohne Arbeit - 3,8 Prozent mehr als im Juli und 8,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Quote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent gestiegen (August 2023: 2,8). Die Personalnachfrage hat minimal zugelegt. Seit Jahresbeginn wurden 777 Vakanzen gemeldet - 3,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

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