Mitmachprojekt des LBV

Falter im Fokus: Wo flattert eigentlich der Schwalbenschwanz?

1.7.2024, 11:00 Uhr
Prächtiger Anblick: Der LBV ruft dazu auf, den Schwalbenschwanz im Auge zu behalten.

© Patrick Pleul/dpa Prächtiger Anblick: Der LBV ruft dazu auf, den Schwalbenschwanz im Auge zu behalten.

Das neue Mitmachprojekt "Falter im Fokus" geht in die zweite Runde. Den ganzen Juli über ruft der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) Bürgerinnen und Bürger dazu auf, nach dem Schwalbenschwanz Ausschau zu halten und jede Sichtung des auffälligen Schmetterlings zu melden.

"Verschiedene Faktoren, wie beispielsweise die intensive Nutzung unserer Landschaft oder der Klimawandel, beeinflussen, wie es dem Tagfalter geht. Mit der Hilfe der Bevölkerung wollen wir die Art bayernweit im Blick behalten und mehr über sie und ihre Verbreitung erfahren", erklärt die LBV-Schmetterlingsexpertin Elisa Treffehn.

Der Schwalbenschwanz gehört zu den größten Schmetterlingen Deutschlands. Darüber hinaus ist er nicht nur auffällig schwarz-gelb gefärbt – auch seine namensgebenden Flügelfortsätze, die an den Schwanz einer Schwalbe erinnern, machen ihn zu einem echten Hingucker. Der Schwalbenschwanz kann schnell und weit fliegen und so leicht neue Lebensräume aller Art besiedeln. Trotzdem nehmen seine Bestandszahlen, wie bei vielen heimischen Schmetterlingen, ab.

Pestizide und Dünger schaden dem Schwalbenschwanz

Das kann verschiedene Ursachen, etwa die intensive Nutzung der Landschaft, haben. "Werden Wiesen zu häufig gemäht und gemulcht oder kommen vermehrt Pestizide und Dünger zum Einsatz, kommen dabei oft die Raupen, Eier und Puppen des Schwalbenschwanzes zu Schaden, die sich häufig auf Pflanzen an Wegesrändern befinden", erklärt Treffehn. Aber auch der Klimawandel könne Einfluss auf die Populationsentwicklung, insbesondere den Fortpflanzungserfolg der Art, nehmen.

Im Juli, während seiner Hauptflugzeit, ist der Schwalbenschwanz besonders gut zu beobachten. Mitmachen und melden können alle, die im Lauf des Monats ein Exemplar oder mehrere davon entdecken – egal ob beim Trinken an einer Blüte im Garten oder im Vorbeiflug.

Im Garten, an Dill, Pastinake oder Möhrengrün, lohnt es sich außerdem, nach den großen, grün-orangenen Raupen Ausschau zu halten. Auch sie dürfen gemeldet werden. Wer den Schwalbenschwanz im eigenen Garten unterstützen will, sollte beispielsweise Wilde Möhre, Kleine Bibernelle, Berg-Haarstrang oder Diptam pflanzen, so der LBV. Denn diese Pflanzen nutzen die Raupen gern als Nahrung. Außerdem sollte man auf Pestizide und Dünger verzichten.

Bereits im März waren Interessierte dazu aufgerufen, dem LBV ihre Sichtungen des Admirals zu melden, um herauszufinden, ob dieser als Folge des Klimawandels vermehrt in Bayern überwintert. Insgesamt gingen dabei 120 Meldungen ein, Höhepunkt war der 3. März mit 16 Meldungen an einem Tag, der sehr sonnig war. Das begünstigt den Flug des Admirals.

"Unsere gesammelten Daten scheinen die Tendenz zu bestätigen, dass Admirale seit den 1990er Jahren die Winter vermehrt bei uns verbringen, anstatt in ihre Überwinterungsgebiete zu fliegen", erklärt Elisa Treffehn. Wo und wann Schmetterlinge gesichtet wurden, kann auf einer Live-Karte des Landesbundes für Vogelschutz eingesehen werden.

Wer einen Schwalbenschwanz beobachtet hat, kann die Sichtung hier melden: www.lbv.de/falter-im-fokus.

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