Aktion des LBV

Falter im Fokus: Wer sichtet das flinke Taubenschwänzchen?

3.9.2024, 11:00 Uhr
Flinker Flugkünstler: Im September steht das Taubenschwänzchen im Blickpunkt.

© IMAGO/Philippe Ruiz Flinker Flugkünstler: Im September steht das Taubenschwänzchen im Blickpunkt.

Kolibri im Garten entdeckt? Wohl kaum! Wer ein schnell schwirrendes kleines Tier beim Nektartrinken von Blüte zu Blüte sausen sieht, hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein Taubenschwänzchen vor sich und sollte seine Sichtung dem bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) melden.

Denn im Rahmen des Mitmach-Projekts "Falter im Fokus" will der LBV wissen, wo der auffällige Schmetterling im September zu beobachten ist. Das Taubenschwänzchen ist eigentlich ein Wanderfalter, der im Herbst in den Süden zieht. Im Zuge des Klimawandels überwintert er aber immer häufiger auch in Bayern. "Das wollen wir mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger genauer beobachten", erklärt die LBV-Schmetterlingsexpertin Elisa Treffehn.

Der Falter schwirrt wie ein Kolibri vor der Blüte

Das Taubenschwänzchen ist ein bei Tag fliegender Nachtfalter. Bei der Nektarsuche ist der auffällige Schmetterling nicht wählerisch. Garteninhaber können ihn deshalb oft auch an exotischen Pflanzen beobachten. "Beim Nektartrinken schwirrt der Falter ähnlich wie Kolibris vor der Blüte in der Luft und wird häufig mit den kleinen Vögeln verwechselt, die aber gar nicht in Deutschland vorkommen", erklärt Treffehn. Namensgebend für den plump wirkenden, aber im Flug flinken Falter ist seine ungewöhnliche Haarpracht am Hinterleib: Das grau-weiße Büschel erinnert an die Schwanzfedern von Tauben.

Als Wanderfalter legt das Taubenschwänzchen Strecken bis zu 3000 Kilometer zurück. Jedes Frühjahr wandern zahlreiche Exemplare, die in Süd- und Westeuropa sowie Nordafrika geschlüpft sind, nach Bayern. Einige von ihnen bleiben den Sommer über im Freistaat, andere sind nur Durchzügler auf ihrem Weg weiter Richtung Norden.

In ihren Sommerquartieren pflanzt sich die Art fort und verlässt sie im Herbst wieder Richtung Süden. "Zwar gab es auch in der Vergangenheit Individuen, die eine Überwinterung in Bayern wagten, mit zunehmend milderen Wintern könnten es aber mehr werden und die Überwinterungsversuche zunehmend erfolgreich sein", so die LBV-Fachfrau.

Die Raupen fressen bevorzugt an Labkräutern wie dem gelbblühenden Echten Labkraut oder dem Kletten-Labkraut. Wer diese in Kombination mit ausreichend anderen heimischen Nektarpflanzen in seinem Garten anbietet, kann Taubenschwänzchen-Weibchen möglicherweise zur Eiablage motivieren.

Um mehr darüber zu erfahren, bittet der LBV alle Bürgerinnen und Bürger, die im September ein Taubenschwänzchen beobachten, ihre Sichtung unterlbv.de/falter-im-fokus zu melden.

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