„Bitte nicht nach Sonnenuntergang benutzen“: Mähroboter werden nachts zur Gefahr für Igel

Fürth - Besonders in der Dämmerung und nachts sind Igel durch Mähroboter gefährdet. Ab nächstem Jahr könnte ein nächtliches Mähverbot gelten. Der BN appelliert schon jetzt an Bürgerinnen und Bürger, nach Sonnenuntergang auf den Roboter zu verzichten.

Sobald es dämmert, gehen Igel auf Nahrungssuche. Überqueren sie einen Rasen, auf dem ein Mähroboter aktiv ist, kann das für sie lebensgefährlich werden. Der Bund Naturschutz (BN) appelliert daher an Bürgerinnen und Bürger, die Roboter nach Sonnenuntergang nicht einzusetzen.

"Igel sind keine Fluchttiere. Nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab. Einige rollen sich zusammen - doch das schützt nur große kräftige Tiere, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden", erklärt Wolfgang Dötsch von der BN-Kreisgruppe Nürnberg. Kleinere Igel werden nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet. "Auch wenn viele Hersteller die Sicherheitsstandards ihrer Roboter-Modelle in den höchsten Tönen loben, bleiben die automatischen Mäher ein großes Risiko für unsere Wildtiere."

Reform des Bundestierschutzgesetzes: Verbot des nächtlichen Einsatzes von Mährobotern geplant

Voraussichtlich um die Jahreswende herum soll eine Reform des Bundestierschutzgesetzes verabschiedet werden, die laut BN nach aktuellem Stand auch ein Verbot des nächtlichen Einsatzes von Mährobotern "auf nicht wirtschaftlich genutzten Rasen- und Grünflächen […] während der Dämmerung und bei Dunkelheit" beinhaltet. "Wir hoffen sehr, dass dieses Verbot auch wirklich beschlossen wird. Aber schon jetzt bitten wir die Bürgerinnen und Bürger herzlich, ab sofort darauf zu verzichten, ihre Mähroboter nachts arbeiten zu lassen", so Wolfgang Dötsch. "Das würde unzähligen kleinen Igeln und anderen Tieren das Leben retten." Wer den Mähroboter generell öfter Pause machen lässt, tue auch Insekten, Amphibien und anderen Tieren etwas Gutes. "Wenn der Rasen etwas höher wachsen oder mal blühen darf, ist das ein echter Gewinn für die Artenvielfalt."

Doch warum jagen Igel überhaupt in Gärten mit naturfernem Rasen? "Zum einen liegen diese Gärten einfach auf dem Weg ihrer nächtlich ausgedehnten Touren. Zum anderen lassen sich auf dem weichen und glatten Roboter-Rasen Regenwürmer, Engerlinge und andere Larven leicht ausgraben", sagt Dötsch. Die feine Igelnase rieche eben jede erreichbare Beute.

Fürth

Schutz der Tiere

Igel im Sommer: Viele Gefahren kann der Mensch vermeiden

Von Roman Schuster 14.6.2023, 11:00 Uhr

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