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Mehr Menschen ohne Job
Der Arbeitsmarkt in Stadt und Landkreis Fürth: Eine Trendwende ist 2025 nicht in Sicht
Der Januar bringt, wie in den Jahren zuvor, einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahl. So sind im Agenturbezirk Fürth, zu dem neben den Städten Fürth und Erlangen auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt-Bad Windsheim gehören, 14.458 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 1071 Personen (8,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 1334 (10,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist seit Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 4,1 Prozent gestiegen und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
In Fürth gibt es rund 25 Prozent mehr Arbeitslose als vor drei Jahren
Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, sagt: "Wir haben aktuell annähernd 3000 Arbeitslose oder 25 Prozent mehr als vor drei Jahren. Die Jahre seit 2022 haben den Arbeitsmarkt unserer Region deutlich belastet." Schwerwiegende, aufeinander folgende Krisen, die anhaltende Konjunkturflaute sowie der Transformationsprozess vor allem im produzierenden Gewerbe hätten ganz wesentlich zur aktuellen Arbeitsmarktlage beigetragen.
Die Perspektive für 2025? "Mit Blick nach vorne kann ich zumindest momentan keine Trendwende erkennen. Ganz im Gegenteil: So ist die Zahl der uns gemeldeten offenen Arbeitsstellen deutlich geringer als noch vor einem Jahr." Auch die Anfragen nach Kurzarbeit sind laut Dippold merklich häufiger als im Januar 2024.
Vor diesem Hintergrund könne er Menschen, die aktuell arbeitslos gemeldet sind, nur empfehlen, die kommenden Monate für eine berufliche Weiterbildung zu nutzen. Dieser Appell richte sich genauso an Beschäftigte. "Denn eine Qualifikation, die den aktuellen Erfordernissen des Marktes entspricht, ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit." Dippold versichert: "Dafür stehen auch in diesem Jahr entsprechende finanzielle Mittel bereit."
Vom Anstieg im Januar sind alle Gruppen betroffen. So sind derzeit 1310 Jüngere im Alter von 15 bis 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 94 Menschen (7,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 201 (18,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Auch am anderen Ende der Altersklassen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen.So sind derzeit 5187 Frauen und Männer im Alter ab 50 Jahren ohne Job registriert. Das sind 385 (8,0 Prozent) mehr als vor einem Monat und 364 (7,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der offenen Stellen lag im Januar 2025 deutlich unter Vorjahresniveau. Im Agenturbezirk Fürth waren das 850. Das sind 45 Angebote (5,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 217 (20,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Der Bestand liegt derzeit bei 4783 gemeldete Arbeitsstellen. Die meisten sind in der Zeitarbeit (993), beim Handel (716), im Gesundheits- und Sozialwesen (617) und im Verarbeitende Gewerbe (593) registriert.
Die Entwicklung im Landkreis Fürth
Auch im Landkreis Fürth hat die Arbeitslosigkeit im Januar 2025 weiter zugenommen. 2165 Menschen waren gemeldet, 185 mehr als im Dezember und 185 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,2 Prozent und lag mit 0,3 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3 Prozent. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 62 Stellen kamen im Januar neu dazu (6 weniger als im Vormonat und 18 weniger als vor einem Jahr). Aktuell gibt es 487 freie Stellen.
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