Aktion des Verbands

„Danke, dass du Rad fährst!“ Fürther ADFC lobt Radler - und übt harsche Kritik an der Stadt

27.8.2024, 15:14 Uhr
Ein passender Ort, um Danke fürs Radfahren zu sagen: Zwischen Uferpromenade und Dambacher Straße (im Bild) hat der ADFC Süßigkeiten verteilt.

© Wolfgang Händel Ein passender Ort, um Danke fürs Radfahren zu sagen: Zwischen Uferpromenade und Dambacher Straße (im Bild) hat der ADFC Süßigkeiten verteilt.

An einem frühen Donnerstagmorgen wartete auf Radfahrerinnen und -fahrer zwischen Uferpromenade und Dambacher Straße eine süße Überraschung: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sagte damit "Danke, dass ihr Fahrrad fahrt!" und warb für seine bundesweite Kampagne "RADvolution", mit der er sich für die Verkehrswende einsetzt.

Durch die Wahl des Rads als Fortbewegungsmittel beim täglichen Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkauf könne jeder Einzelne zur Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt und nebenbei auch zur eigenen Gesundheit beitragen, so Johanna Barber, Vorsitzende des ADFC in Fürth, in einer Pressemitteilung. Besonders im morgendlichen Berufsverkehr sorge dies dafür, dass weniger Autos im Stau stehen und Rettungskräfte sowie Busverkehr besser durchkommen. Man wolle angesichts dessen noch viele andere ermutigen, aufs Rad umzusteigen.

ADFC: "Der Umstieg wird insbesondere von Seiten der Fürther Stadtführung nicht leicht gemacht"

Leider lasse sich aber "in letzter Zeit beobachten, dass dieser Umstieg insbesondere von Seiten der Stadtführung nicht leicht gemacht wird", so Barber. Als Beispiele nennt sie, dass ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof ad acta gelegt wurde und damit "die Schaffung dringend benötigter überdachter Abstellplätze in weite Ferne rückt".

Zuvor schon seien im Umfeld der Baustelle des Helene-Lange-Gymnasiums Fahrradabstellplätze nicht vernünftig eingerichtet worden. Kurz vor Beginn der Radsaison habe man sie dann wieder dem Autoverkehr zugeschlagen. Dies stehe "einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung entgegen".

Hinzu komme, dass die Fürther Radfahrenden immer wieder mit "teilweise lebensgefährlichen Baustellengestaltungen", wie zum Beispiel vor kurzem in der Hirschen- oder Karolinenstraße, konfrontiert seien. Vor allem an Hauptverkehrsrouten, wie der Schwabacher Straße, führe die fehlende Radverkehrsinfrastruktur dazu, "dass regelkonform auf der Straße fahrende Radfahrende durch Pkw bedrängt und gefährdet werden". An anderen Stellen, wie der Friedrichstraße, fehle weiterhin eine zumutbare Erschließung für den Radverkehr. Wann diese endlich kommen soll, sei derzeit fraglich.

Umso mehr freue man sich beim ADFC, "dass sich bereits heute so viele Leute auf das Rad schwingen und zum Wohle aller Menschen in Fürth ihre täglichen Wege auf diese Weise zurücklegen". Hier sehe man noch viel mehr Potenzial. Der ADFC, mit rund 230.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland, hoffe, "dass die Stadt ihrer Verantwortung gerecht wird und dafür endlich mit größerem Tempo die nötigen Voraussetzungen schafft".

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