Die Fürther Feuerwehren mussten in der Silvesternacht zu mehreren Bränden ausrücken.
© Bastian Brunner/Feuerwehr Fürth
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Die Fürther Feuerwehren mussten in der Silvesternacht zu mehreren Bränden ausrücken.

Brennende Mülltonnen und Fehlalarme

Brände und Schüsse an Silvester: 32 Feuerwehr-Einsätze in und um Fürth, mehr Arbeit für die Polizei

Von einer "arbeitsreichen Silvesternacht" für die Beamtinnen und Beamten ist in der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken die Rede, das belegen die Zahlen: Mittelfrankenweit waren es 604 gemeldete Einsätze, und damit rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Brandmitteilungen (141) lagen dabei naturgemäß an der Spitze.

Auch wenn hier natürlich in erster Linie die Feuerwehr gefordert ist, "die Polizei ist immer mit vor Ort, wenn potenziell Menschenleben gefährdet sind", erklärt Polizeisprecher Marc Siegl auf Nachfrage der Redaktion. Einsätze wegen Sachbeschädigungen (46), Körperverletzungsdelikten und Ruhestörungen (je 41) folgen auf den weiteren Plätzen.

Feuerwehreinsätze an Silvester in Fürth: Jugendliche beschossen eine Hausmauer in Stadeln mit Raketen

57 Mal war die Polizei in Fürth gefordert, ebenfalls ein leichter Anstieg im Vergleich zu vor zwölf Monaten. Unter anderem feuerten einige Menschen aus Schreckschusspistolen - sogenannte PTB-Waffen -, in der Öffentlichkeit ist das verboten. In der Begonienstraße in Stadeln beschossen Jugendliche eine Hausmauer mit Raketen, die Feuerwerkskörper hinterließen auf dem Putz entsprechende Spuren. Alles in allem beschreibt Siegl die Nacht aber als "ruhig", die Einsätze als "silvestertypisch".

Zu insgesamt 21 Einsätzen rückten die Feuerwehren der Stadt Fürth zwischen 7.30 Uhr am 31. Dezember und 6.30 Uhr am 1. Januar aus. Dafür sorgten zwei Fehlalarmierungen durch automatische Brandmeldeanlagen, sechs brennende Mülltonnen, eine Hecke, die in Flammen stand, und zehn brennende Kleinteile, in der Regel Überreste von Feuerwerksbatterien, aber auch Unrat.

Noch glühende Feuerwerksbatterien verursachten in Mülltonnen Brände, hier waren die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Fürth diverse Male gefordert.

Noch glühende Feuerwerksbatterien verursachten in Mülltonnen Brände, hier waren die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Fürth diverse Male gefordert. © Sven Hoppe/dpa

Außerdem wurde ein Elektrotechnikschrank auf dem Fürther Wochenmarkt ein Raub der Flammen, wobei sich der Verteilerkasten glücklicherweise außerhalb des Verkaufsstandes befand. Das teilt die Feuerwehr in ihrer Bilanz mit. Am Mittwochmorgen wurden dann auch Mitarbeiter der Fürther Straßenreinigung, die den Müll der Knallerei von den Hauptverkehrsadern räumten, in der Feuerwache vorstellig. Sie hatten festgestellt, dass in einem ihrer Fahrzeuge etwas glimmte - vermutlich Reste von Feuerwerkskörpern.

"Normal" nennt ein Sprecher der Fürther Berufsfeuerwehr den Arbeitsanfall zum Jahreswechsel mit vielen Kleineinsätzen. So mussten etwa Mülltonnen gelöscht werden, weil entsorgte, aber noch glühende Feuerwerksbatterien darin Brände entfachten. Positiv zu vermerken: Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Neben der Berufsfeuerwehr Fürth waren auch die Freiwilligen Feuerwehren Burgfarrnbach, Fürth-Stadtmitte, Poppenreuth und Unterfarrnbach im Einsatz.

In Langenzenn war die Feuerwehr bei einem Kaminbrand gefordert

"Verhältnismäßig unspektakulär", auf diesen Nenner bringt es Kreisbrandrat Frank Bauer. Elf Einsätze hatten die Wehren im Fürther Land in der Silvesternacht. In Langenzenn waren die Brandschützer gleich zwei Mal stärker gefordert. Zum einen bei einem Kaminbrand: Was das Feuer im aktuellen Fall ausgelöst hat, kann Frank Bauer zwar nicht sagen, oft aber, weiß der Experte, entzünde sich festsitzender Ruß. Zum anderen musste die Wehr der Zennstadt an der Grundschule anrücken, dort brannte ein Bauwagen. Die Ursache für das Feuer ist noch unbekannt.

Brennende Mülltonnen durch schwelende Raketenbatterien , "den Klassiker" nennt der Kreisbrandrat das, waren auch im Landkreis zu verzeichnen. Speziell in Zirndorf, aber auch in Oberasbach und Roßtal, mussten die Einsatzkräfte deswegen mehrere Male eingreifen.

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