Bereits zum 20. Mal wurde das Denkmal auf- und wieder abgebaut. Nun reist es weiter nach Chemnitz.
© Nina Kammleiter
Bereits zum 20. Mal wurde das Denkmal auf- und wieder abgebaut. Nun reist es weiter nach Chemnitz.

NS-Krankenmorde

Denkmal-Abbau: Tonnenschwere Betonteile schweben über den Erlanger Hugenottenplatz

Mit großem logistischen Aufwand wird der "Graue Bus", der seit Februar 2024 am Busbahnhof am Erlanger Hugenottenplatz steht, abgebaut. Bis zum späten Nachmittag werden am Donnerstag (23. Januar) deshalb mehrere Buslinien umgeleitet.

Die fünf Betonteile, von denen jedes 15 Tonnen wiegt, müssen mit einem Autokran auf mehrere Tieflader geladen werden.

Abbau des temporären "Denkmals der grauen Busse", das am Hugenottenplatz in Erlangen an die Opfer der NS-"Euthanasie" erinnert.

Abbau des temporären "Denkmals der grauen Busse", das am Hugenottenplatz in Erlangen an die Opfer der NS-"Euthanasie" erinnert. © Stefan Mößler-Rdemacher

Das mobile Denkmal erinnert an die nationalsozialistischen Krankenmorde im Rahmen der "Aktion T4". In Erlangen kamen insgesamt mindestens 1900 Menschen zwischen 1939 und 1945 ums Leben. Viele starben auf Hungerstationen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla).

Künstler Andreas Knitz packt beim Abbau des Denkmals selbst mit an. Ein Jahr lang stand der graue Bus in Erlangen.

Künstler Andreas Knitz packt beim Abbau des Denkmals selbst mit an. Ein Jahr lang stand der graue Bus in Erlangen. © Nina Kammleiter

Gedenk- und Lernort geplant

Auf dem Weg zum viel geforderten Gedenk- und Lernort an die Opfer der NS-"Euthanasie" auf dem ehemaligen Hupfla-Gelände ist unlängst ein großer Fortschritt erzielt worden.

Unter dem Motto "Gedenken, Lernen, Leben" skizziert eine Steuerungsgruppe unlängst die Möglichkeit eines "Ortes inklusiver Erinnerungskultur". Bis 2030 könnte ein Projekt für Forschung und Vermittlung samt Dauerausstellung entstehen.

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