Stimmabgabe, Alter, Kandidaten

Alle Infos zur Europawahl 2024: Gibt es Kandidaten aus Erlangen und dem Landkreis ERH?

Redaktion Erlanger Nachrichten

4.3.2024, 11:29 Uhr
Am 9. Juni findet auch in Erlangen und ERH die Europawahl statt. Bei der vergangenen Wahl 2019 traten zwei Politiker aus Stadt und Landkreis an.

© privat/imago images/Ralf Rödel/VNP-Grafik Am 9. Juni findet auch in Erlangen und ERH die Europawahl statt. Bei der vergangenen Wahl 2019 traten zwei Politiker aus Stadt und Landkreis an.

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Die Wahl zum zehnten Europäischen Parlament findet vom 6. bis 9. Juni 2024 statt. Jedes Mitgliedsland der Europäischen Union kann innerhalb dieses Zeitraums selbst festlegen, wann genau im eigenen Land die Wahllokale geöffnet werden sollen. In Deutschland wird die Wahl am Sonntag, 9. Juni, durchgeführt - also auch in Erlangen und dem Kreis Erlangen-Höchstadt.

Bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 haben gut 200 Millionen der insgesamt knapp 427 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bei zirka 51 Prozent.

Über die Europawahl werden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments gewählt. Als Wahlsystem ist in allen Ländern das Verhältniswahlrecht festgelegt. Jedem Land wird ein bestimmtes Kontingent an Sitzen im Europäischen Parlament zugeteilt. In manchen Ländern gibt es eine Sperrklausel, die maximal 5 Prozent betragen darf, das heißt unterhalb dieser Prozenthürde ist kein Einzug ins Parlament möglich. In Deutschland gibt es bei der Europawahl keine 5-Prozent-Hürde; 96 Mandate sind zu vergeben.

Im Falle Deutschlands bedeutet dies, dass die 96 zur Verfügung stehenden Parlamentssitze mit einer Verhältniswahl (die Mandatsvergabe ist proportional zum Stimmenanteil) durchgeführt wird. Die Parteien können sich entscheiden, ob sie mit Länder- oder Bundeslisten zur Wahl antreten. Für die Listenkandidaten können Ersatzbewerber benannt werden, diese können auch selbst auf einem Listenplatz stehen. Es ist auch möglich, dass ein Kandidat für zwei verschieden Landeslisten kandidiert. Die Listen sind geschlossen, das heißt dass im Gegensatz zu offenen Listen die Stimmen nur en bloc abgegeben werden können.

Jeder Wähler, jede Wählerin hat nur eine Stimme und darf folglich auch nur ein Kreuz auf den Stimmzettel setzen. Mit dieser einen Stimme wählt man eine Partei oder eine politische Vereinigung, die mit einer sogenannten Wahlliste antritt. Die Wahllokale haben von acht bis 18 Uhr geöffnet. Briefwahl ist möglich. Erstmals dürfen in Deutschland auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben.

Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU hat sich die Anzahl der EU-Abgeordneten von 751 auf 705 reduziert. Zur Europawahl 2024 wird die Anzahl der Abgeordneten allerdings auf 720 erhöht. Aus Mittelfranken sind im aktuellen Europaparlament noch die CSU-Politikerin Marlene Mortler aus Lauf und die Erlangerin Pierrette Herzberger-Fofana (Bündnis 90/Die Grünen) vertreten. Während Marlene Mortler sich aus familiären Gründen nicht mehr zur Wahl stellt, wurde Herzberger-Fofana von ihrer Partei, den Grünen, nicht erneut nominiert.

Wer es auf die Liste seiner Partei geschafft hat, ist der Herzogenauracher CSU-Politiker Konrad Körner. Schon 2019 hatte er es versucht, dieses Mal soll es klappen mit einem Sitz in Brüssel. Als Spitzenkandidat für Mittelfranken will er in die Fußstapfen von Marlene Mortler treten. Auf der Landesliste der CSU steht er an siebter Stelle.

Außerdem tritt die Erlangerin Hanna Wanka als bayerische Spitzenkandidatin der Linken zur Europawahl an.

CSU: 28,1 % (plus 1,9 % gegenüber 2014)

SPD: 12,1 % (minus 16 %)

Grüne: 28,9 % (plus 10 %)

AfD: 5,9 % (minus 0,7 %)

DIE LINKE: 4,2 % (minus 0,5 %)

FDP: 4,2 % (plus 0,1 %)

Freie Wähler: 2,6 % (minus 0,1 %)

Die Wahlbeteiligung lag bei 66,5 % gegenüber 48,2 % bei der Europawahl 2014.

CSU: 35,5 % (plus 2,2 % gegenüber 2014)

SPD: 25,1 % (minus 14,0 %)

Grüne: 14,3 % (plus 7,9 %)

AfD: 7,6 % (minus 0,1 %)

DIE LINKE: 2,7 % (minus 0,3 %)

FDP: 3,2 % (plus 0,3 %)

Freie Wähler: 5,1 % (plus 0,6 %)

Die Wahlbeteiligung lag bei 66,5 % gegenüber 47,0 % bei der Europawahl 2014.

Brisanter für die Region ist am 9. Juni wohl eine andere Wahl: In der Stadt Erlangen findet voraussichtlich am selben Tag ein Bürgerentscheid zur Stadt-Umland-Bahn (StUB) statt. Die Stadtbürgerinnen und Bürger entscheiden darüber, ob eins der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland, das die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll, weitergeführt wird - oder nicht.

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