Halbjahreszahlen vorgelegt

Umweltbank Nürnberg: Starkes Wachstum, trotzdem Verluste - jetzt kommt ein neues Girokonto

Melanie Kunze

Politik und Wirtschaft

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31.7.2024, 09:50 Uhr
Die Nürnberger Umweltbank wächst im ersten Halbjahr 2024 stark.

© Umweltbank Nürnberg Die Nürnberger Umweltbank wächst im ersten Halbjahr 2024 stark.

Die Umweltbank Nürnberg will im zweiten Quartal 2025 ein Girokonto einführen. Kunden und Kundinnen sollen dann auch eine Bezahlkarte für das Girokonto erhalten.

Die Verantwortlichen der Umweltbank scheinen damit auf das starke Kundengeschäft zu reagieren. Denn für das erste Halbjahr 2024 vermeldet die Pressestelle des Unternehmens ein "starkes Wachstum" in diesem Bereich. Die Kundenzahl wuchs in den ersten sechs Monaten um 10 Prozent auf über 145.000. Besonders nachgefragt sei das Tagesgeldkonto mit 2,77 Prozent Zinsen.

Trotz gestiegener Zinsen und unsicherer politischer Lage stieg auch die Nachfrage nach Krediten: Gefragt waren Kredite im Bereich erneuerbare Energien, aber auch im Immobiliengeschäft. Insgesamt lagen der Bank zum Halbjahresende Finanzierungsanfragen in Höhe von rund 600 Millionen Euro vor. Die Gesamtkapitalquote des Kreditinstituts stieg per Ende Juni auf 16,70 Prozent.

Auch der Transformationsprozess der Bank komme gut voran, so das Unternehmen. "Insbesondere wollen wir damit Prozesseffizienzen heben, die Schlagkraft strategisch wichtiger Abteilungen stärken und die regulatorische Aufstellung deutlich verbessern", so Vorstandssprecher Dietmar von Blücher. Weiterhin arbeite die Bank mit oberster Priorität daran, die Feststellungen aus einer Prüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) im Jahr 2022 abzuarbeiten.

Bafin hatte einen Sonderbeauftragten bestellt

Die Bafin hatte in diesem Frühjahr einen Sonderbeauftragten für die Umweltbank bestellt. "Er soll überwachen, dass das Institut eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherstellt", teilte die Bonner Behörde damals mit. Außerdem müsse die Bank "unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um bestimmte Verhaltens- und Organisationspflichten des Wertpapierhandelsgesetzes einzuhalten. Hier hat das Institut Defizite".

Bereits vor einem Jahr habe die Bafin angeordnet, dass das Institut seine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherstellen müsse. Eine Sonderprüfung im Jahr 2022 hatte ergeben, dass die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsorganisation "nicht in allen geprüften Bereichen gegeben war".

Negatives Ergebnis erwartet

Trotz der positiven Entwicklung: Der Vorstand erwartet für dieses Jahr ein Ergebnis vor Steuern zwischen minus 5 und minus 10 Millionen Euro (bisher: minus 15 Millionen und minus 20 Millionen Euro). Es sei unverändert geplant, durch Auflösung von Vorsorgereserven für allgemeine Bankrisiken für 2024 einen positiven Jahresüberschuss auszuweisen, heißt es in der Pressemitteilung.

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