Reisewelle am Pfingstwochenende:
Überfüllte Züge, keine Garantien: Kommt jetzt das große Neun-Euro-Chaos?
4.6.2022, 13:59 UhrZu Beginn der Pfingstferien und nach der Einführung des 9-Euro-Tickets sind nach Angaben der Deutschen Bahn Regionalzüge insbesondere zu touristischen Zielen sehr stark nachgefragt.
Überfüllte Züge und Verspätungen
Reisende berichteten am Samstag von teils völlig überfüllten Zügen, es sei auch zu Verspätungen gekommen. Manche Bahnkunden hätten keinen Sitzplatz gefunden, in Regionalzügen hätten Reisende mit Fahrrädern mancherorts nicht einsteigen können, wie dpa-Reporter berichteten.
Fahrgäste sollten sich kurz vor Reiseantritt noch einmal bei den Verkehrsverbünden vor Ort oder über den DB Navigator informieren, rät ein Sprecher der Deutschen Bahn. Angesichts der hohen Auslastung könne nicht garantiert werden, dass Reisende ihre Fahrräder mitnehmen könnten. "Wer kann, sollte daher auf das Rad verzichten."
Pfingsten herrscht in der Regel immer reger Betrieb bei der Bahn. In diesem Jahr kommt noch das 9-Euro-Ticket hinzu, mit dem Inhaber jeweils in den Monaten Juni, Juli und August mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch ganz Deutschland fahren können. Das Pfingstwochenende gilt als erste Bewährungsprobe für diese Rabattaktion. Die Bahn rechnete besonders auf touristischen Strecken mit großem Andrang. Verkehrsunternehmen hatten angekündigt, dass etwa die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein werde.
Großer Andrang Richtung Ostsee
Am Berliner Hauptbahnhof hatte die Reisewelle zu dichtem Gedränge auf Bahnsteigen und zu vollen Zügen geführt. Am Samstagmorgen gab es einen großen Andrang auf Regionalbahnen an die Ostsee nach Stralsund und Rostock. Bundespolizisten waren verstärkt auf den Bahnsteigen unterwegs. Es sei eine hohe Zahl von Reisenden zu verzeichnen, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin.
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Wegen des 9-Euro-Tickets werde eine besonders hohe Auslastung erwartet. "Wir stehen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn im ständigen Austausch, um deren Maßnahmen - falls erforderlich - zu unterstützen", sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion. So hätten Beamte am Freitag bereits geholfen, als am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen Züge nach Stralsund und Rostock überfüllt gewesen sein. Reisende wurden gebeten, auszusteigen.
Auch in Baden-Württemberg war die Auslastung von Regionalzügen insbesondere zu touristischen Zielen hoch. Wie der Betreiber Go-Ahead Baden-Württemberg am Samstag berichtete, ist es im eigenen Liniennetz nicht überall gelungen, Fahrgäste mitzunehmen. Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, auch im Südwesten Kapazitäten auszuweiten.