
Kurz nach Altair-Vollzug
Technologie statt Turbinen: Siemens vor nächstem Milliarden-Deal
Siemens übernimmt mit der US-Firma Dotmatics einen Anbieter von Forschungs- und Entwicklungssoftware im Bereich Life Sciences. Wie die Münchner mitteilen, liegt der Kaufpreis liegt bei 5,1 Milliarden US-Dollar. Verkäufer des in Boston beheimateten Unternehmens ist demnach der Investor Insight Partners. Dotmatics werde im Geschäftsjahr 2025 voraussichtlich einen Umsatz von mehr als 300 Millionen US-Dollar erwirtschaften und sei hochprofitabel.
„Mit der Akquisition von Dotmatics stärken wir strategisch unsere Position im Bereich Life Sciences“, so Siemens-Chef Roland Busch laut Mitteilung. Man schaffe damit ein weltweit führendes KI-gestütztes Software-Portfolio im Bereich Produktlebenszyklus. Finanzchef Ralf Thomas zufolge, der im Konzern auch für die Metropolregion zuständig ist, wird die Finanzierung der Übernahme in erster Linie durch den Verkauf von Anteilen an börsennotierten Unternehmen, einschließlich Siemens Healthineers, erfolgen.
Für Siemens ist es der zweite Milliardendeal innerhalb kürzester Zeit. Erst vor wenigen Tagen ist die Zehn-Milliarden-Dollar-Übernahme des US-Softwarespezialisten Altair vollzogen worden - der größte Deal der bisherigen Firmengeschichte.
„Ein weiterer Meilenstein“
Die jetzige Akquisition sei ein weiterer Meilenstein des „OneTech Company“, wie Siemens schreibt. Der in München beheimatete Konzern, der in Mittelfranken rund 40.000 Mitarbeiter beschäftigt, entwickelt sich zunehmend von einem Industrie- zu einem Digital- und Technologieunternehmen.
Nicht immer verläuft dieser Wandel ohne tiefgreifende Umstrukturierungen. „Es wird Stellenabbau geben, hauptsächlich aber bauen wir die Organisation um“, so Digital-Vorstand Cedrik Neike letzte Woche im Gespräch mit unserer Redaktion. Unter dem Strich heißt das: 1500 Stellen in Bayern, schwerpunktmäßig in Erlangen, Amberg, Fürth, Nürnberg und Bad Neustadt, fallen weg. Kündigungen, so betonte Neike, werde es aber nicht geben.
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