Demo und Kundgebungen
Tausende auf Nürnbergs Straßen: Beschäftigte der Metallbranche demonstrieren für mehr Lohn
15.10.2024, 12:33 UhrAngesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten fordert die IG Metall für die M+E-Branche eine deutliche Lohnerhöhung: "Die Menschen brauchen mehr Geld, um ihre gestiegenen Kosten zu schultern. Wir erwarten in der zweiten Verhandlung ein Angebot der Arbeitgeber, das dem gerecht wird", sagt Verhandlungsführer Horst Ott vorab. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die IG Metall rief zu zwei Kundgebungen und einem Demozug durch Nürnberg auf: Nach den ersten Reden am Kornmarkt zogen die Teilnehmer, die aus ganz Bayern nach Nürnberg kamen, zum Bahnhofsvorplatz. Dort - vor dem Verhandlungslokal im Leonardo Royal Hotel - gab es eine weitere Kundgebung.
Die Metall-Arbeitgeber legten bei den darauffolgenden Verhandlungen ein erstes Angebot vor: Sie schlagen eine Erhöhung der Bezüge um insgesamt 3,6 Prozent vor, wie die dpa berichtet. Allerdings soll die erste Stufe der Erhöhung erst im Juli 2025 einsetzen, weitere 1,9 Prozent soll es dann ein Jahr später geben. Für die Gewerkschaft ist das Angebot "zu wenig, zu spät, zu lang", sagte der bayerische IG-Metall-Verhandlungsführer Horst Ott. Die Gewerkschaft hatte unter anderem sieben Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert.
Weiter erklärte Ott: "Dieses Angebot reicht nicht, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu stärken und die Konjunktur anzukurbeln. Über die Laufzeit deckt es nicht einmal die zu erwartende Inflationsentwicklung ab. Es müsse nun weitere Gespräche geben, Warnstreiks seien nicht auszuschließen. Er betonte aber auch: "Wir sind nicht warnstreikgeil." Die nächste Tarifrunde ist für Ende Oktober geplant.
Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober
Die Verhandlungsführerin der bayerischen Metall-Arbeitgeber, Angelique Renkhoff-Mücke, verwies auf die schwierige Situation vieler Unternehmen aus der Branche, vor allem in der Industrie. Die Lage habe sich in den Monaten, seit die IG Metall im Juni ihre Forderung erstmals erhoben habe, nochmals drastisch verschlechtert. Es müsse das Gebot sein, die Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten und damit eine Abwanderung oder gar die Schließung von Betrieben zu verhindern.
Die Friedenspflicht in der Tarifauseinandersetzung endet am 28. Oktober. Danach sind auch Warnstreiks denkbar.
Der Artikel wurde mit dem Ergebnis der zweiten Verhandlungsrunde aktualisiert.
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