Söder hat ein neues Vorbild: Die Griechen führen bald die 6-Tage-Woche ein

Nürnberg - Während in Deutschland über die Vier-Tagewoche diskutiert wird, bringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine neue Idee ins Spiel, um die schwache Wirtschaft anzukurbeln. Sein Blick geht dabei nach Griechenland.

Arbeiten die Deutschen zu wenig? Das glaubt zumindest der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der im Gespräch mit der "Bild am Wochenende" gefordert hat, dass "wir wieder mehr arbeiten müssen".

Als Beispiel nennt Söder Griechenland. Das Land am Mittelmeer führt ab 1. Juli 2024 auf freiwilliger Basis eine Sechs-Tage-Woche ein - und "bei uns wird über eine Vier-Tage-Woche diskutiert", wundert sich der Franke.

Deutschland "spielt in der Abstiegszone"

Deutschland spiele demnach "ökonomisch inzwischen leider in der Abstiegszone", so Söder. "Im Fußball würde man sagen: Über den Kampf zum Spiel finden". Doch was ist von Söders Forderung zu halten?

Wirtschaft

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Von Stefanie Banner 3.12.2023, 19:00 Uhr

In Griechenland geht es wohl in erster Linie um eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, da vor allem im Tourismus Arbeitskräfte fehlen. Mit der Sechs-Tage-Woche können Arbeitnehmer ihre Stunden anders auf die Woche verteilen. Die europäischen Vorgaben zur Maximalarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche bleiben erhalten. Dem Statistischen Bundesamt zufolge arbeiten die Griechen jetzt schon (Stand 2022) 41 Stunden pro Woche, während die Deutschen auf 35,3 Stunden kommen.

Verteilung der Arbeitszeit auf sechs Tage bereits möglich

"Eine Verteilung der Arbeitszeit auf mehr als fünf Tage in der Woche mit entsprechendem Ausgleich ist in Tarifverhandlungen jederzeit möglich", sagte Anja Piel, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), gegenüber der "Berliner Morgenpost". Flexible Arbeitszeiten sind also in Deutschland bereits jetzt möglich.

Schwabach

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Vier-Tage-Woche: Diese Firmen aus Roth/Schwabach haben sie schon - eine „hat es praktisch erfunden“

Von Jan Heimhold 7.6.2024, 05:00 Uhr

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, machte gegenüber dem Berliner Medienhaus klar, dass eine Sechs-Tage-Woche in Deutschland weder gesellschaftlich durchsetzbar, noch überhaupt sinnig sei: "Das größte Arbeitskräfte-Potenzial in Deutschland liegt an anderer Stelle: Bei den nicht-erwerbstätigen Frauen und in Teilzeit arbeitenden Menschen."

Frauen wollen aufstocken

Denn: "Viele Frauen in Teilzeit möchten gerne deutlich mehr Stunden arbeiten", erklärt Fratzscher. "Dies erfordert Reformen des Ehegattensplittings, der Mitversicherung und der Minijobs und massive Investitionen in den Ausbau von Kitas und Schulen."

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