Gute Zahlen nach düsteren Zeiten
Siemens Energy kämpft sich aus der Krise - doch für Entwarnung ist es noch zu früh
7.2.2024, 14:56 UhrDas ist ungewohnt: Es gibt gleich zwei gute Nachrichten von Siemens Energy. Da ist zum die durchaus ordentliche Bilanz des ersten Quartals im neuen Geschäftsjahr. Und hinzu kommt die Aussicht auf weitere erfreuliche Entwicklungen. Denn die soeben vorgestellte Kraftwerksstrategie der Bundesregierung lässt den Konzern auf neue Großaufträge hoffen.
Der Chef setzt auf die Ampel
"Einige dieser Projekte landen hoffentlich bei uns", sagt Vorstandschef Christian Bruch. Er will einen "entscheidenden Anteil" haben an den Gasturbinen und Wasserstoff-Anlagen, mit denen die Bundesregierung die Abkehr von Kohlekraftwerken und den Übergang in die Klimaneutralität plant. Zunächst hofft Bruch aber darauf, dass die Pläne der Ampel nun möglichst schnell konkret werden.
Nach einer ganzen Reihe von Krisen hat Siemens Energy im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2024 schwarze Zahlen geschrieben. Das Ergebnis vor Sondereffekten verbesserte sich sehr stark auf 208 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal gab es noch einen Verlust von 282 Millionen Euro.
Deutlich besser wird das Ergebnis durch Sondereffekte, was vor allem am Verkauf einer Beteiligung in Indien liegt. Einschließlich dieses Erlöses lag der Gewinn sogar bei 1,9 Milliarden Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 23,9 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 7,6 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 12,6 Prozent entspricht.
Stark belastet hat das Ergebnis erneut die spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa, die mit massiven Qualitätsmängeln kämpft. Und es ist noch nicht sicher, ob diese Dauerbaustelle bald zur Ruhe kommt. Ihre Verluste sind mit 434 Millionen Euro aber nur noch knapp halb so hoch wie vor einem Jahr. Eine schnelle Wende in der Windkraft ist aber nicht zu erwarten. Dafür gibt es in anderen Bereichen positive Entwicklungen, so stieg der Auftragseingang bei den Stromnetzen um ein Drittel auf 8,2 Milliarden Euro.
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