Wirtschaft

„Sinnvoll“: Nürnberger Firma Langguth steigt in Rüstungsgeschäft ein
Die Nürnberger Firma Langguth entwickelt mit einem Partner aus der Oberpfalz Teleskopmastsysteme, die unter anderem für die Drohnenkommunikation im militärischen Bereich eingesetzt werden. (Symbolbild)
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Die Nürnberger Firma Langguth entwickelt mit einem Partner aus der Oberpfalz Teleskopmastsysteme, die unter anderem für die Drohnenkommunikation im militärischen Bereich eingesetzt werden. (Symbolbild)

Langguth: Erster Auftrag

„Sehen, dass es sinnvoll sein kann“: Nürnberger Firma steigt in Rüstungsgeschäft ein

Nürnberg - Wie andere Firmen aus der Region hat der Nürnberger Antriebe-Bauer Langguth bislang keine Aufträge aus dem Rüstungsbereich angenommen. Doch die Zeiten ändern sich.

von Nicole Netter

„Wir waren auch in der Vergangenheit mit Anfragen aus dem Rüstungssektor konfrontiert, hatten solche Kooperationen jedoch bisher abgelehnt – auch aus ethischen Gründen“, sagt Langguth Geschäftsführer Gernot Ramsauer. Nun aber erweitern die Nürnberger ihr Geschäftsfeld.

Wie das Unternehmen mitteilt, entwickelt es in Kooperation mit dem oberfränkischen Rüstungszulieferer Will-Burt Germany GmbH Antriebstechnik für mobile Teleskopmastsysteme, die unter anderem für die Drohnenkommunikation im militärischen Bereich benötigt werden. Diese Technologie komme jedoch auch bei humanitären Einsätzen, wie der Brandbekämpfung oder der Suche nach Verschütteten, weltweit zum Einsatz.

1921 gegründet, ist Langguth heute auf die Entwicklung und Fertigung von Schneckengetrieben, Planetengetrieben und Sonderantrieben spezialisiert. Vom Erstgespräch bis zur fertigen Lösung für die Kooperation mit dem Rüstungszulieferer seien lediglich drei Wochen vergangen, schreibt Ramsauer.

Den Einstieg ins Rüstungsgeschäft erklärt der Geschäftsführer mit der Veränderung der weltpolitischen Sicherheitslage. „Wir sehen, dass es sinnvoll sein kann, einen Beitrag zur Schutzfähigkeit unseres Landes zu leisten. Als mittelständisches deutsches Unternehmen müssen wir umdenken und neue Wege gehen.“

Chance für die gebeutelte Automobilbranche

Vor allem Firmen aus der Autozuliefererbranche und der Metallverarbeitung wollen vermehrt in die Rüstungssparte gehen. Das ist das Ergebnis einer BR-Nachfrage bei der Industrie- und Handelskammer Oberpfalz und der Metropolregion Nürnberg, zu der auch Oberpfälzer Städte wie Weiden, Amberg oder die Landkreise Neumarkt und Neustadt an der Waldnaab gehören. Bei der Auto- und Metallindustrie seien die Schnittmengen zwischen ziviler und militärischer Nutzung groß. Daneben sind in der Rüstungsindustrie Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnologie aktiv.

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