Der Firmensitz der SDV Winter GmbH im Weidenberger Industriegebiet: Für das insolvente Tochterunternehmen der SDV-Gruppe gab es es keine Rettung. 91 Mitarbeiter wurden entlassen.
© Andreas Schmitt
Der Firmensitz der SDV Winter GmbH im Weidenberger Industriegebiet: Für das insolvente Tochterunternehmen der SDV-Gruppe gab es es keine Rettung. 91 Mitarbeiter wurden entlassen.

200 Mitarbeiter betroffen

SDV-Gruppe stellt Betrieb ein: Auch eine fränkische Tochterfirma muss schließen

Der Betrieb der insolventen SDV-Unternehmensgruppe, ein Anbieter von Druckerzeugnissen mit Fokus auf Dialogmarketing, Marketing Automation und Omnichannel, muss eingestellt werden: Dies teilte Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff von der Kanzlei BBL mit. Zur Gruppe gehören die SDV Direct World in Dresden und die SDV Winter in Weidenberg bei Bayreuth. Beide Gesellschaften sind ebenfalls insolvent und können nicht gerettet werden.

In Weidenberg wurde der Geschäftsbetrieb laut Insolvenzverwalter Christian Heintze, der ebenfalls bei der Insolvenzkanzlei BBL tätig ist, bereits vor einigen Tagen eingestellt. 91 Mitarbeiter wurden entlassen.

Insgesamt sind rund 200 Mitarbeiter betroffen: „Bis Ende März wird die SDV Direct World in Dresden, die zuletzt 109 Mitarbeitende beschäftigte, mit Hilfe einer reduzierten Mannschaft noch die letzten Aufträge abarbeiten“, erläutert BBL-Anwalt Heiko Schaefer, Insolvenzverwalter der SDV Direct World in Dresden.

SDV-Gruppe: Mehrere Gespräche mit Investoren waren erfolglos

Vor wenigen Woche bestand laut einer Mitteilung noch Hoffnung, die beiden operativen Gesellschaften im Rahmen einer Doppellösung an einen Investor aus der Branche zu verkaufen. Die von BBL beauftragten Berater hatten demnach in den vergangenen Monaten 114 potenzielle Käufer aus der Branche sowie Finanzinvestoren angesprochen, mit sieben Interessenten aus dem In- und Ausland gab es demnach Gespräche, mit drei von ihnen wurde auch intensiv verhandelt. „Am Ende blieb nur ein potenzieller Käufer übrig, der zuletzt jedoch sein Angebot zurückzog. Damit bleibt uns keine Alternative zur Betriebsschließung“, erklärt Heiko Schaefer.

Hintergrund der Insolvenzanträge und der nun folgenden Schließung der Betriebe ist - nach Angaben der Insolvenzverwalter - die Krise in der Druck- und Papierindustrie aufgrund der zunehmenden Digitalisierung sowie ein aggressiver Preiswettbewerb bei Druckerzeugnissen. Hinzu kamen demnach 2024 einige Insolvenzen von Kunden der Gruppe.

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