
IHK-Konjunkturklima
Personalabbau und keine Investitionslust: Mittelfränkische Firmen sind eher pessimistisch
Auch zu Beginn des Jahres 2025 kommt die mittelfränkische Wirtschaft nicht in Fahrt, das geht aus einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg hervor: Die Auftragsbestände sind nach wie vor niedrig, es wird wenig investiert. Die Geschäftserwartungen bleiben im Keller. Preissteigerungen und ungünstige Standortbedingungen lähmen die Wirtschaft zusätzlich. In der Folge planen die Unternehmen für die kommenden Monate mit deutlich weniger Personal.
Das sind zentrale Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahreswechsel, die keine nennenswerten Verbesserungen gegenüber der Umfrage im Herbst erkennen lässt. Der IHK-Konjunkturklimaindex aus Lage und Erwartungen rangiert weiter unter der 100-Punkte-Marke und steigt nur geringfügig um 0,3 Punkte auf 92,8.
Schlechte Stimmung und fehlende Hoffnung drücken Investitionslust
Die aktuelle Geschäftslage bewerten die mittelfränkischen Unternehmen also nur minimal besser als zuletzt. Unbefriedigend ist die Lage vor allem in der Industrie. Bei den Erwartungen für die nächsten Monate überwiegt der Pessimismus, Mittelfrankens Unternehmen rechnen klar mit einer Verschlechterung der Lage.
Die schlechte Stimmung und die fehlende Hoffnung auf Besserung wirken sich bereits seit Monaten negativ auf die Investitionspläne aus. Besonders in Industrie und Bauwirtschaft halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. Über alle Branchen hinweg planen die Betriebe mit weniger Personal, eine Ausnahme machen nur die unternehmensnahen Dienstleistungen.
IHK-Präsident Armin Zitzmann hat klare Forderungen an die Politik: "Von der neuen Bundesregierung erwarten wir endlich die notwendigen Reformen, die wir seit langem mantraartig fordern: Bürokratie und Abgabenlast spürbar verringern, Planungsverfahren beschleunigen, Verwaltung digitalisieren, Energiepolitik klimafreundlich und wettbewerbsfähig gestalten."
Das Wirtschaftsklima aus der Region um Nürnberg, Fürth und Erlangen
In den einzelnen Regionen Mittelfrankens zeichnet sich ein ähnliches Bild ab wie im vergangenen Herbst. Während die Spitzenregion Erlangen nahezu konstant bleibt, mit einem IHK-Konjunkturklimaindex von 113,7 Punkten, stürzt Nürnberg um 13 Punkte auf den Indexwert 91,1 ab.
Die Regionen Fürth und Schwabach-Roth-Lauf lassen nur leicht nach und rangieren auf Werten von 90,7 bzw. 82,8. Die Region Westmittelfranken kann dagegen fast 10 Punkte gut machen, landet dennoch nur auf 79,5 Punkten und ist damit Schlusslicht im regionalen Vergleich.
Wie ist der Ausblick für die Wirtschaft? Die Unternehmen kämpfen weiterhin mit den schwierigen Standortbedingungen. Die IHK-Konjunkturumfrage lässt befürchten, dass sich der Rückgang der Nachfrage sogar noch zuspitzt - und dies bei weiterhin hohen Arbeitskosten und Preisen. Eine wichtige Aufgabe der neuen Bundesregierung muss es deshalb laut IHK sein, die Höhe der Steuern und Abgaben zu begrenzen.
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