Sanierer Geiwitz soll übernehmen
Paukenschlag bei der Signa-Gruppe: Eigentümer von Galeria Karstadt zieht sich wohl zurück
3.11.2023, 15:36 UhrBerichten österreichischer Medien zufolge wird Immobilien-Milliardär René Benko seine Stimmrechte bei der Signa-Gruppe an Sanierer Arndt Geiwitz abgeben. "Die Hiobsbotschaften für René Benko, die reißen nicht ab: Großbaustellen, Baustellen echter Prestige-Projekte, mussten schon stillgelegt werden, sein Online-Sporthändler ist insolvent und jetzt wird auch René Benkos Schlüsselposition in seinem Firmengeflecht zunehmend zum Problem: Seine Mitinvestoren haben offenbar das Vertrauen in den Unternehmer verloren ", berichtet das "Ö1 Mittagsjournal" am Freitag.
An sich habe Benko keine operativen Funktionen in der Signa Holding, aber einen umfassenden Überblick über das komplizierte Firmengeflecht, so die Einschätzung des Senders. "Die Krise um den Immobilien-Tycoon René Benko spitzt sich immer weiter zu", resümiert das "Manager Magazin". Die wichtigsten Investoren forderten den Milliardär in einem Brandbrief auf, die Führung der Signa-Gruppe abzugeben. Nur bei einem sofortigen Rückzug Benkos sei ein "Krisenmanagement (…) zur Rettung der Gruppe" möglich, zitiert das "Handelsblatt" aus diesem Brief.
"Noch nicht ganz durch"
Am Freitag meldet nun "Ö1", dass Benko grundsätzlich einverstanden sei, sich operativ zurückziehen und stützt sich dabei auf Gesellschafter Hans-Peter Haselsteiner, der 15 Prozent an der Signa Holding hält. Laut "Handelsblatt" scheint die Einigung aber "noch nicht ganz durch" zu sein. Damit wäre jedoch erstmals bestätigt, "dass Milliardär Benko bereit wäre, die operative Führung der Gruppe in die Hände des Restrukturierungsexperten Arndt Geiwitz zu legen."
Geiwitz hatte sich als Sanierungsexperte bei dem Warenhauskonzern Galeria Kaufhof und der Drogeriemarktkette Schlecker einen Namen gemacht. Er war von Benko selbst als Berater zu Signa geholt worden und soll nun wohl eine Art Generalbevollmächtigter werden, berichtet "Ö1". Direkt und indirekt halte Benko in Summe knapp 50 Prozent an der Signa-Gruppe, wolle jetzt aber auf Stimmrechte verzichten. Was das für die Zukunft von Galeria Karstadt bedeutet, dessen Eigentümer Benko ist, ist derzeit noch nicht absehbar.
Von Signa selbst gibt es bislang keine offizielle Stellungnahme.
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