1992 gegründet

Nürnberger Linux-Spezialist Suse soll von der Börse gehen - Prämie für Aktionäre geboten

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18.8.2023, 16:10 Uhr
Suse wurde vor über 30 Jahren in Nürnberg gegründet. 

© Stefanie Banner Suse wurde vor über 30 Jahren in Nürnberg gegründet. 

Das Linux-Softwareunternehmen Suse mit seinem strategischen Sitz in Nürnberg soll von der Frankfurter Börse genommen werden. Der Finanzinvestor EQT kündigte dies an. Dadurch soll sich Suse besser "auf langfristige Wertschöpfung und voll auf die Umsetzung seiner Strategie konzentrieren können", teilte das Private-Equity-Haus in einer Pressemitteilung mit.

Satter Aufschlag

Laut "Handelsblatt" hält EQT 79,1 Prozent der Suse-Aktien. Der Finanzinvestor biete den Streubesitzaktionären die Möglichkeit, im künftig nicht mehr börsennotierten Unternehmen investiert zu bleiben oder ihre Aktien im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Kaufangebots mit einer Prämie zu veräußern, schreibt das Fachblatt. Demnach sollen Minderheitsaktionäre 16 Euro pro Aktie erhalten. Das entspricht einem Aufschlag von 67 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs vom Donnerstag, 17. August, in Höhe von 9,605 Euro.

Aktienkurs ging nach oben

Das Angebot lies den Aktienkurs von Suse nach oben schnellen. Die Wertpapiersteigerung betrug gut 60 Prozent. Eine Aktie kostete am Freitagnachmittag 15,35 Euro. Fix ist der Abschied von der Börse noch nicht. Darüber muss in einer außerordentlichen Hauptversammlung abgestimmt werden.

Suse, 1992 in Nürnberg als Gesellschaft für Software und Systementwicklung gegründet, kennen viele – sie sind mit dem Open-Source-Betriebssystem Linux groß geworden. Seit Mai 2021 ist Suse an der Frankfurter Börse notiert. "Der Börsengang ist ein wichtiger strategischer Schritt für Suse. Er gibt uns langfristige finanzielle und strategische Handlungsfreiheit und ermöglicht es uns, weiterhin unsere Wachstumsziele zu verfolgen", sagte damals Vorstandschefin Melissa Di Donato. Im Frühjahr dieses Jahres trat sie von ihrem Posten zurück. Seit Mai führt Dirk-Peter van Leeuwen die Geschäfte. Das Unternehmen verdient unter anderem Geld, indem es Unterstützung für seine Anwendungen anbietet. Die neue "Emerging-Sparte" dreht sich vor allem um Cloud-Lösungen.

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