Neue Hiobsbotschaft aus VW-Konzern
Nun auch Audi: Konzern will offenbar Tausende Arbeitsplätze streichen
7.11.2024, 13:07 UhrDer Ingolstädter Autobauer Audi plant offenbar einen massiven Stellenabbau. Wie das Manager Magazin berichtet, sollen rund 15 Prozent der Arbeitsplätze des Konzerns mittelfristig gestrichen werden, das wären allein in Deutschland rund 4500 Stellen. Das Unternehmen bestätigte aktuelle Verhandlungen mit dem Betriebsrat, machte aber keine Aussagen zu einer Zahl von möglicherweise betroffenen Jobs.
Bereits am Dienstag, 5. November, hatte Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger erklärt, dass die bis 2029 geltende Beschäftigungsgarantie Bestand habe. Eine Unternehmenssprecherin sagte, diese Vereinbarung beinhalte, dass bei verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufzunehmen sind. "Der Audi Vorstand bestätigt, dass dies nun der Fall sei."
Audi: Gewinn deutlich eingebrochen
Der Gewinn ist im abgelaufenen Quartal deutlich eingebrochen, unter anderem wegen hoher Kosten für das wahrscheinliche Aus für das Werk in Brüssel. Zuletzt hatte Audi mit großen Verzögerungen bei der Einführung neuer Fahrzeuge zu kämpfen. So kam der elektrische Q6 e-tron zwei Jahre später als geplant auf den Markt. Der Hauptgrund für diese ungewöhnlich starke Verspätung war, dass die entsprechende Software für das Auto nicht rechtzeitig fertig wurde.
Von den nun anstehenden Stellenstreichungen sind offenbar vor allem Arbeitsplätze im indirekten Bereich betroffen. Allein in der Entwicklung soll es dabei um über 2000 Stellen gehen. Erst kürzlich hatte die Audi-Mutter Volkswagen angekündigt, zehntausende Stellen zu streichen und womöglich sogar drei Werke zu schließen - derart massive Einschnitte gab es noch nie zuvor in der Geschichte von VW.
In der laufenden Tarifrunde fordert das Volkswagen-Management ein zehnprozentiges Gehaltsminus sowie den Verzicht auf eine Reihe von Sonderzahlungen. Die seit drei Jahrzehnten geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung hatten die Wolfsburger bereits aufgekündigt.
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