Standorte vor dem Aus?

Jede fünfte Stelle weg: Autozulieferer baut 14.000 Jobs ab - in Franken drohen harte Einschnitte

Manuel Kugler

Leitung Newsdesk

E-Mail zur Autorenseite

27.7.2024, 12:12 Uhr
Die Stellenstreichungen bei ZF sollen "soweit möglich" sozialverträglich geschehen - etwa über Altersteilzeitangebote und Abfindungsprogramme.

© Felix Kästle/Felix Kästle/dpa Die Stellenstreichungen bei ZF sollen "soweit möglich" sozialverträglich geschehen - etwa über Altersteilzeitangebote und Abfindungsprogramme.

Die Zahl der Beschäftigten der ZF Friedrichshafen AG in Deutschland soll bis 2028 um 11.000 bis 14.000 sinken. Das geht aus einer Mitteilung des Autozulieferers hervor. Derzeit arbeiten nach Unternehmensangaben 54.000 Beschäftigte bei ZF in Deutschland. Die Stellenstreichungen sollen "soweit möglich" sozialverträglich geschehen - etwa über Altersteilzeitangebote und Abfindungsprogramme.

ZF richte seine Strukturen neu aus, "um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Veränderungen im Mobilitätssektor und insbesondere bei der Elektromobilität Rechnung zu tragen", heißt es in der Mitteilung. Die deutschen Standorte sollen zu mehreren "Standortverbünden" zusammengeführt werden. Im Zuge dessen komme es zu den Stellenstreichungen.

Stellenstreichungen bei ZF: Standorte in Franken in Gefahr?

Sollte sich herausstellen, dass für einzelne Standorte keine langfristige Perspektive gefunden oder deren Wettbewerbsfähigkeit nicht dauerhaft verbessert werden könne, sei auch eine Restrukturierung oder Schließung möglich.

In Franken unterhält ZF Standorte in Schweinfurt (derzeit 9800 Beschäftigte), Nürnberg (1000) und Bayreuth (250). Wie stark einzelne Niederlassungen von dem Stellenabbau betroffen sein werden, ist noch offen.

"Ein besonderer Fokus der Neustrukturierung liegt angesichts des hohen Wettbewerbs- und Kostendrucks und der schwachen Marktentwicklung für E-Autos auf der Division Elektrifizierte Antriebstechnologien", so ZF weiter. Trotz der aktuellen Marktsituation sei klar: Der Elektromobilität gehöre die Zukunft.

ZF baut bis zu 14.000 Jobs ab: "Schwierige Entscheidungen"

"Unsere unternehmerische Verantwortung ist, ZF zukunftsfähig auszurichten und die Standorte in Deutschland so weiterzuentwickeln, dass sie nachhaltig wettbewerbsfähig und solide aufgestellt sind. Uns ist bewusst, dass wir dazu auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen müssen. Dabei wollen wir bestmögliche Lösungen für alle Beteiligten finden", sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Holger Klein.

Der ZF-Gesamtbetriebsrat kündigte Widerstand an. "Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen", erklärte ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Keine Kommentare