Rund 2000 Fahndungstreffer

Illegale Einreisen, Waffen, Drogen: Darum ist der „Servicepoint“ der Polizei am Airport so wichtig

Melanie Kunze

Politik und Wirtschaft

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25.7.2024, 14:49 Uhr
Der "Servicepoint" der Flughafenpolizei ist ab sofort besetzt. Zu finden ist er in Abflughalle 2, direkt gegenüber der Check-in-Schalter.

© Melanie Kunze Der "Servicepoint" der Flughafenpolizei ist ab sofort besetzt. Zu finden ist er in Abflughalle 2, direkt gegenüber der Check-in-Schalter.

Am Albrecht Dürer Airport gibt es ab sofort in der Abflughalle 2 einen neuen "Servicepoint" der Grenzpolizeiinspektion Nürnberg-Flughafen. Wer Gepäck einchecken muss, kann diesen - eigentlich - nicht übersehen.

"Der neue Servicepoint im öffentlichen Terminalbereich ist eine klare Verbesserung und Erleichterung für die Reisenden, die bei unserer Grenzpolizei um Rat suchen", erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Eröffnung. "Unsere Grenzschutzexperten informieren beispielsweise über einreise- und aufenthaltsrechtliche Bestimmungen sowie über Reiserechte."

Zudem müssen Beamte immer wieder eingreifen, weil Passagiere am Check-in ausfällig werden. Durch die verstärkte Präsenz sind die Beamten ab sofort unverzüglich zur Stelle und können das Flughafenpersonal bei Bedarf unterstützen.

Gefördert wird die Errichtung des "Servicepoints" durch das EU-Projekt "Border Management and Visa Instrument" zur Verbesserung des Grenzschutzes. Das wirkt sich auch finanziell aus: Von den Kosten von 35.000 Euro werden 75 Prozent übernommen.

Laut Herrmann wird das neue Angebot auch hinsichtlich des digitalen europäischen Ein- und Ausreisesystems, das zum Jahresende 2024 voraussichtlich eingeführt wird, sehr hilfreich sein: "Wir rechnen damit, dass Reisende Nachfragen haben werden und konkreter Hilfebedarf besteht", sagt er.

Grenzpolizei am Airport kontrollierte 1,7 Millionen Fluggäste aus dem Non-Schengen-Raum

Rund 3,7 Millionen Passagiere nutzten 2023 den Airport Nürnberg, davon rund 1,7 Millionen im Non-Schengen-Verkehr. Das bedeutet: Diese Passagiere müssen durch die Grenzkontrolle, für die die Grenzpolizeiinspektion Nürnberg-Flughafen zuständig ist.

Im vergangenen Jahr wurden, so das Innenministerium, insgesamt 7820 Vorgänge bearbeitet. 489 davon waren sogenannte ausländerrechtliche Delikte. Darunter fallen beispielsweise illegale Einreisen mit Zurückweisungen. Außerdem haben die Beamten und Beamtinnen 2023 rund 100 Rauschgiftfälle, Waffen- und Sprengstoffdelikte sowie Urkundendelikte wie Passfälschungen aufgedeckt. Und auch bei der Personensuche verzeichneten sie Erfolge: Sie erzielten 1969 Fahndungstreffer, davon wurden 177 Personen mit Haftbefehl gesucht.

Auch die bis 19. Juli 2024 vorläufig wiedereingeführten Grenzkontrollen an den deutschen Schengen-Binnengrenzen anlässlich der Fußball-EM und damit einhergehende Kontrollen von Schengen- wie Non-Schengen-Passagieren an Flughäfen unterstreichen nach Herrmanns Worten die Wichtigkeit eines "Servicepoints". "Die verstärkten Grenzkontrollen auch an der Luftgrenze haben ganz wesentlich zur guten Sicherheitslage der Fußball-EM beigetragen", so der Innenminister.

Der neue Info-Point in der Abflughalle ersetzt nicht die Grenzpolizei-Inspektion am Airport – dort sind rund 90 Beamte rund um die Uhr beschäftigt. Diese befindet sich wenige Meter neben der Abflughalle.

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