Umfrage des Industrie- und Handelskammertags

Hohe Energiepreise: Jede fünfte bayerische Firma will im Ausland produzieren

vnp

5.8.2022, 11:40 Uhr
Sorge um Wettbewerbsfähigkeit: Jedes fünfte Unternehmen will laut Umfrage die Produktion ins Ausland verlagern.

© Marijan Murat Sorge um Wettbewerbsfähigkeit: Jedes fünfte Unternehmen will laut Umfrage die Produktion ins Ausland verlagern.

Die exorbitant gestiegenen Energiepreise unterhöhlen nach einer Unternehmensumfrage die Grundlagen des Industriestandorts Bayern. Fast zwei Drittel von gut 500 befragten Industriebetrieben fürchten wegen der Energiekosten den Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit, wie der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) berichtete. Mehr als ein Fünftel will demnach die Produktion ins Ausland verlagern, oder hat das bereits getan. 14 Prozent der Industriebetriebe sehen sich gezwungen, auf die aktuelle Energielage mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer zumindest teilweisen Aufgabe von Geschäftsbereichen zu reagieren.

„Diese Zahlen sind absolut alarmierend“, sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Die hohen Energiepreise, bei Öl und Erdgas ebenso wie bei Strom, und die fehlende Versorgungssicherheit gefährden den Industriestandort Bayern massiv.“

Auch die Vorbereitungen für einen Energie-Notfall gestalten sich offenbar schwierig: Drei Viertel der befragten Betriebe aller Branchen sind noch nicht gegen einen möglichen Gas-Lieferstopp abgesichert. Selbst in der energieintensiven Industrie, in der ein Lieferstopp besonders kritisch wäre, haben über die Hälfte (55 Prozent) der Befragten angegeben, noch keine Maßnahmen zur Absicherung umgesetzt zu haben.

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