Gestiegene Papierpreise und Corona
Hofmann Druck aus Nürnberg meldet Insolvenz an
4.5.2022, 13:45 UhrDie Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Gifhorn gestellt, als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Torsten Gutmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt. Wie es in einer Mitteilung heißt, wird das Nürnberger Druckunternehmen weiterhin fortgeführt, die rund 90 Mitarbeiter erhalten über drei Monate das Insolvenzgeld.
Der Antrag wurde demnach notwendig, da das Unternehmen infolge unerwarteter Entwicklungen insbesondere im Beschaffungsmarkt eine zukünftig ausreichende Liquidität nicht mehr sicherstellen konnte. Die Druckbranche hat mehrere Herausforderungen zu meistern. Seit mehreren Monaten gibt es einen Papiermangel und auch andere Materialien sind knapp, mit exorbitanten Preissprüngen. Hinzu kommen stark gestiegene Energiepreise, die Belastungen durch die Corona-Pandemie und nun auch noch durch den Krieg gegen die Ukraine. „Unser Ziel ist es, eine zukunftsfähige Lösung für unseren Betrieb zu finden", sagt Geschäftsführer Jochen Brinkmann. Er freue sich über die von den Mitarbeitern signalisierte Unterstützung.
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Insolvenzverwalter Gutmann sieht Chancen für das Unternehmen. „Wir haben bereits erste Gespräche mit den Kunden und Lieferanten geführt, um den Betrieb zu stabilisieren. Alle Aufträge werden ausgeführt. Zudem werden wir sämtliche Sanierungsoptionen prüfen, um eine nachhaltige Lösung zu finden.“
Die Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG wurde 1908 vom Schriftsetzer Friedrich Hofmann gegründet. Bereits 1919 beschäftigt er elf Mitarbeiter. 1945 musste die Druckerei Hofmann, weil sie an ihrem Standort am Rennweg ausgebombt wurde, nach Scheinfeld umziehen. 1951 kehrt der Betrieb nach Nürnberg zurück - in die Jagdstraße und stellt Geschäftspapiere, Farbprospekte und Kunstbücher her. Zehn Jahre später erfolgt der Umzug in die Kilianstraße und 1992 schließlich an den heutigen Firmensitz nach Ziegelstein.
Heute ist der Betrieb besonders bekannt für seinen LED-UV-Druck. Auch die Schwestergesellschaft hofmann infocom GmbH, die mit rund 30 Mitarbeitern interne Dienstleistungen erbringt, befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Gutmann ist in diesem Verfahren ebenfalls als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig.
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