Nürnberger Autozulieferer

„Gutteil ist geschafft“: Leoni kommt mit Sparprogramm voran - 4500 Jobs fallen weg

Erik Stecher

Thementeam Regionale Wirtschaft und Wohnen

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25.10.2024, 14:53 Uhr
Der Nürnberger Autozulieferer Leoni - hier der Hauptsitz in der Nürnberger Marienstraße - will 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben. Viele Mitarbeiter, vor allem im Ausland, mussten den Konzern zuletzt verlassen.

© IMAGO/Ardan Fuessmann Der Nürnberger Autozulieferer Leoni - hier der Hauptsitz in der Nürnberger Marienstraße - will 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben. Viele Mitarbeiter, vor allem im Ausland, mussten den Konzern zuletzt verlassen.

Rund 4500 Stellen will der Nürnberger Autozulieferer Leoni im Zeitraum von 2023 bis 2026 im Zuge seines Sparprogramms abbauen - ein "Gutteil ist bereits geschafft", sagte Leoni-Chef Klaus Rinnerberger nun der Nachrichtenagentur "Reuters".

Der Großteil des Abbaus findet an den internationalen Standorten des Bordnetzanbieters statt. In Deutschland und anderen Hochlohnländern, darunter die Vereinigten Staaten, betrifft der Abbau 400 Arbeitsplätze, wie Konzernsprecher Gregor le Claire unserer Redaktion sagte. Stellen gestrichen werden ausschließlich außerhalb der Produktion, also in Verwaltung und Management.

Leoni hat unter anderem Standorte in Osteuropa, Nordafrika, Brasilien und Mexiko. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 95.000 Mitarbeitende in 26 Ländern.

Leoni-Chef verteidigt Verkauf an Luxshare

Den Verkauf von 50,1 Prozent des Konzerns an einen chinesischen Investor verteidigte Leoni-Chef Rinnerberger: "Ich bin überzeugt, dass die Partnerschaft mit Luxshare das Beste ist, was Leoni passieren kann." Wie berichtet, veräußert Leoni-Eigentümer Stefan Pierer die Mehrheit am Autozulieferer an den chinesischen Konzern, der vor allem als Zulieferer von Apple bekannt ist. Der Deal mit Luxshare spült Pierer insgesamt 525 Millionen Euro in die Kasse.

"Bisher mussten wir Stecker und sonstige Elektronikkomponenten immer zukaufen - doch dort liegen die höchsten Margen und im Zukauf somit die höchsten Kosten", so Rinnerberger gegenüber "Reuters". Luxshare schließe diese Lücke.

Rinnerberger nahm Leoni-Retter Pierer - er bewahrte den Konzern durch seinen Einstieg 2023 vor der Insolvenz - gegen Vorwürfe in Schutz, er habe schnelles Geld gemacht. "Der Anteilsverkauf ist kein Ausstieg von Stefan Pierer." Ziel sei eine "zukunftsgerichtete Partnerschaft" von Pierer und Luxshare.

Fürs laufende Jahr rechnet Leoni noch einmal mit roten Zahlen - was auch an dem Stellenabbau und damit verbundenen Abfindungen liege, so das Unternehmen. Ohne die mit dem Sparprogramm verbundenen Kosten würde Leoni in diesem Jahr eine schwarze Null erzielen.

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