Medienberichte über Warenhauskette

Gibt es einen Investor für die insolvente Galeria Karstadt Kaufhof-Kette?

mek, dpa

Politik und Wirtschaft

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17.1.2024, 12:28 Uhr
Galeria Karstadt Kaufhof hat vor einigen Tagen Insolvenzantrag gestellt. Was mit dem Warenhaus in der Nürnberger Innenstadt geschieht, ist derzeit unklar. 

© Stefan Hippel, NN Galeria Karstadt Kaufhof hat vor einigen Tagen Insolvenzantrag gestellt. Was mit dem Warenhaus in der Nürnberger Innenstadt geschieht, ist derzeit unklar. 

Könnte es schon bald Hoffnung für die angeschlagenen Kaufhäuser der Galeria Karstadt Kaufhof geben? Laut Recherchen der „Bild“ soll der Präsident und Mäzen des Fußball-Drittligisten Waldhof Mannheim und Ex-Coty-Chef Bernd Beetz Interesse haben. Es habe, so „Bild“, bereits mehrere Gespräche mit Vertretern von Galeria Karstadt Kaufhof gegeben. Demnach wolle Beetz den Großteil der 92 Filialen erhalten. Im Bericht ist von 60 Häusern die Rede. Bestätigt ist der Bericht allerdings nicht.

Bernd Beetz ist kein Unbekannter: Zwischen 2018 und 2019 war er Aufsichtsratsvorsitzender von Galeria Kaufhof.

Der heute 73-Jährige wurde in Sinsheim geboren und wuchs in Mannheim auf. Nach dem Abitur studierte er an der Universität in Mannheim Betriebswirtschaftslehre. Danach arbeitete er bei Procter & Gamble in Frankfurt und verantwortete das Kosmetik- und Gesundheitsgeschäft in Europa.

Weitere berufliche Stationen waren Luxuslabels wie LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) und Christian Dior. Der Unternehmer, der in der Schweiz lebt, ist seit 2016 Hauptinvestor beim SV Waldhof Mannheim. Im November 2018 wurde er zum Präsidenten des Vereins gewählt.

"Es gibt mehr als zwei Interessenten"

Nach Medienberichten führen Vertreter von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) mit dem US-Kosmetikkonzern Coty beziehungsweise Unternehmern aus dessen Umfeld über eine mögliche Übernahme von Filialen. Der vorläufige Insolvenzverwalter von Galeria, Stefan Denkhaus, wollte dies am Mittwoch nicht bestätigen. „Es gibt mehr als zwei Interessenten. Mehr können wir dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Eine Sprecherin von Coty sagte auf Nachfrage: „Wir können das nicht bestätigen.“ Laut „Business Insider“ will der US-amerikanische Parfüm- und Kosmetik-Konzern rund 60 Galeria-Filialen übernehmen.

Insolvenzverwalter Denkhaus betonte, zu Marktspekulationen äußere man sich nicht. Nach seinen Angaben berät der Gläubigerausschuss in dieser Woche über den strukturierten Investorenprozess, anschließend sollen die Verhandlungen „zügig“ beginnen.

Laut Galeria-Chef Olivier van den Bossche ist es das Ziel, das Unternehmen als Ganzes zu erhalten. Um die Vorteile eines bundesweiten Warenhauskonzerns weiterhin aufrechterhalten zu können, müsse eine Mindestzahl an Standorten erhalten bleiben. „30 Häuser, wie gelegentlich berichtet wird, sind dafür viel zu wenig. Damit könnten wir nicht mehr von Größenvorteilen profitieren, zum Beispiel in Verhandlungen mit Lieferanten“, so van den Bossche. Bei mehr als 60 Filialen sei man bereits profitabel. Wenn es um mögliche Investoren geht, fielen zwei die Namen von zwei Unternehmen zuletzt häufiger.

Eines davon ist die Central Group, die an verschiedenen Luxuswarenhäusern wie dem Berliner KaDeWe beteiligt ist. Eine Anfrage an das thailändische Handelsunternehmen blieb unbeantwortet. Bei der Droege Group, mit der es ebenfalls Gespräche gegeben haben soll, hieß es zuletzt: „Wir beobachten kontinuierlich den Markt, auch die aktuelle Entwicklung bei GKK. Darüber hinaus gibt es keine konkreten Pläne.“

Was geschieht mit den Warenhäusern in Nürnberg und Erlangen?

Galeria Karstadt Kaufhof hatte vor einigen Tagen erneut ein Insolvenzverfahren beantragt. Es ist das dritte innerhalb weniger Jahre. Was mit den Warenhäusern, darunter auch die in Nürnberg und Erlangen, und mehr als 15.000 Beschäftigten passiert, ist derzeit unklar.

Der Artikel wurde am Mittwoch, 17. Januar, um 16.02 Uhr aktualisiert

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