Stellenabbau in der Region

Fränkischer Autozulieferer will 420 Stellen streichen - ein weiterer baut im Juli 300 Jobs ab

Erik Stecher

Redaktion Politik und Wirtschaft

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12.6.2024, 13:06 Uhr
Die Autozulieferer der Region stehen unter Druck (Symbolbild).

© Jan Woitas/dpa Die Autozulieferer der Region stehen unter Druck (Symbolbild).

Die fränkischen Autozulieferer haben schon seit längerem zu kämpfen, jetzt sieht sich auch das Unternehmen Preh in Bad Neustadt zu harten Einschnitten gezwungen. Die IG Metall berichtet, dass Preh 25 Prozent der Arbeitsplätze abbauen will. Damit sollen am Firmenstammsitz an der Saale 420 der insgesamt rund 2000 Stellen gestrichen werden. Der Abbau solle bis Ende 2024 angegangen werden.

Die Geschäftsführung begründet den geplanten Stellenabbau als eine Maßnahme zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Betroffen seien alle Bereiche und Funktionen des Unternehmens, die Umsetzung solle so sozialverträglich wie möglich erfolgen. Der Sitz der Preh-Gruppe solle in Bad Neustadt verbleiben.

Seit fünf Jahren Verluste

Seit 2010 steht der Zulieferer unter chinesischer Führung, der CEO Zhengxin Cai begründet den geplanten Stellenabbau so: "Preh ist nicht immun gegen die schwache gesamtwirtschaftliche Lage und den negativen Branchentrend." Laut Cai erwirtschafte der Standort in Bad Neustadt seit fünf Jahren Verluste. Der Arbeitsplatzabbau solle das Werk wieder in eine finanziell gesunde Situation bringen.

Der Betriebsratsvorsitzende Daniel Rossmann zeigt sich über die Entscheidung der Unternehmensführung "schockiert" und kritisiert, dass keine anderen Maßnahmen als der Stellenabbau geprüft worden seien. Der Betriebsrat will in den Verhandlungen mit der Unternehmensleitung versuchen, möglichst viele Kündigungen zu vermeiden.

Preh beschäftigt am Standort in Bad Neustadt rund 2.000 Mitarbeiter. Dort werden unter anderem Auto-Bedienelemente produziert sowie Batteriesteuerungs- und Batterieladesysteme entwickelt. Das Unternehmen ist seit 2010 eine Tochter des chinesischen Konzerns Joyson Electronics.

300 Beschäftigte verlieren Job bei Valeo

Es ist für Bad Neustadt nicht die erste Hiobsbotschaft aus der Branche: Erst im September 2023 hatte der ebenfalls dort ansässige Zulieferer Valeo angekündigt, seine Fertigung für Elektromotoren nach Polen zu verlagern. Dadurch sollen nun im Juli 2024 rund 300 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verlieren.

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