Klage vor Gericht?

Deutsche Umwelthilfe stört sich an Werbung von Adidas und wirft dem Unternehmen Greenwashing vor

Melanie Kunze

Politik und Wirtschaft

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2.9.2024, 09:34 Uhr
Adidas muss sich erneut mit Negativ-Schlagzeilen auseinandersetzen.

© Daniel Karmann/dpa Adidas muss sich erneut mit Negativ-Schlagzeilen auseinandersetzen.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat rechtliche Schritte gegen den Sportartikelhersteller Adidas eingeleitet. Das verkündet sie auf ihrer Homepage. Die DUH stört sich demnach daran, dass Adidas damit wirbt, bis 2050 klimaneutral zu sein.

"Die DUH kritisiert, dass Adidas in seiner Werbung für die Zeit nach dem Jahr 2030 keine konkreten Maßnahmen nennt, wie dieses Ziel erreicht werden soll, obwohl nach Unternehmensangaben in diesem Zeitraum 70 Prozent der Gesamtemissionen reduziert oder kompensiert werden müssen", begründet die DUH. Man habe Adidas zunächst außergerichtlich aufgefordert, die Werbung zu ändern und zu erklären, dass man diese Art der Werbung nicht fortsetzen wird. Sollte Adidas dem nicht nachkommen, werde die DUH die Sache vor Gericht bringen.

Adidas hat bereits darauf reagiert und entsprechende Passagen auf seiner Website gelöscht.

Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe in Berlin, dass die Reaktion von Adidas nicht ausreiche. "Wir werden eben jetzt mit Adidas sprechen, ob die weiteren Schritte, auch die Unterlassungserklärung und die notwendigen anderen Erklärungen gemacht werden, ansonsten ziehen wir vor Gericht."

Adidas: Ärger um Werbung mit Halb-Palästinenserin Bella Hadid und dem Laufschuh SL

Erst vor wenigen Wochen hatte Adidas Ärger mit einer Werbekampagne: Das Unternehmen bewarb den neu aufgelegten Schuh SL, der für die Olympischen Spiele in München 1972 entworfen worden war.

Gesicht der Kampagne war ausgerechnet das Model Bella Hadid. Die israelische Regierung hatte daran Anstoß genommen. Israel wirft ihr vor, in der Vergangenheit mit antiisraelischen und antisemitischen Äußerungen aufgefallen zu sein. Hadid ist Halb-Palästinenserin.

Adidas änderte daraufhin die umstrittene Werbung und entschuldigte sich.

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