Das müssen Fahrgäste beachten
Der NightLiner wird eingestellt und 3-G-Regel in den Öffentlichen
24.11.2021, 14:42 UhrParallel zur Schließung von Clubs und Diskotheken stellt die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg in Abstimmung mit der Stadt Nürnberg ab dem kommenden Freitag, 26. November, den Betrieb der NightLiner bis auf weiteres wieder ein.
Hintergrund für die Entscheidung sind die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen des Freistaats Bayern, welche heute in Kraft getreten sind: Gastronomische Betriebe müssen ab 22 Uhr schließen. Schankwirtschaften, Diskotheken und Clubs sind generell geschlossen. Weihnachtsmärkte und sonstige Jahrmärkte wurden abgesagt.
Schärfere Regeln in Bus und Bahn
Ab diesem Mittwoch gelten generell zudem schärfere Corona-Regeln in Bussen und Bahnen: Fahrgäste müssen dann gemäß der sogenannten 3G-Regeln entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Andernfalls müssen sie an der nächsten Station aus dem jeweiligen Fahrzeug aussteigen. Damit treten nun die Änderungen des vergangene Woche vom Bundestag und vom Bundesrat beschlossenen Infektionsschutzgesetzes in Kraft. Während sich die Verkehrsunternehmen für die Kontrollen rüsten, bleiben Zweifel darüber bestehen, ob die neuen Regeln überhaupt effektiv durchgesetzt werden können.
Bis voraussichtlich 19. März 2022, dürfen mit Bussen und Bahnen nur noch Fahrgäste fahren, die nachweisen können, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Diese Regelung gilt nicht für Kinder unter sechs Jahren und für Schülerinnen und Schüler, die in der Schule regelmäßig getestet werden. Die Maskenpflicht gilt weiterhin. In Bayern sind im ÖPNV FFP2-Masken zu tragen, teilt die VAG mit.
Weiter heißt es: Die Kontrollteams der VAG werden im Rahmen der Fahrscheinkontrolle künftig nach dem 3G-Nachweis fragen. Die VAG bittet ihre Fahrgäste, die Dokumente (Impfpass, Dokument oder App) bereit zu halten und ergänzend einen Personalausweis oder Reisepass. Wer 3G nicht belegen kann oder erfüllt, muss an der nächsten Haltestelle aussteigen. Bei den Kontrollen unterstützt auch die bayerische Polizei. Wer sich nicht an die 3G-Regel hält, kann von den Ordnungsämtern mit einem Bußgeld belegt werden.
DB will stichprobenhaft kontrollieren
Die Deutsche Bahn hatte bereits am Dienstag angekündigt, die 3G-Nachweise in ihren Zügen und Bussen stichprobenhaft während der Fahrt zu kontrollieren. Zuständig seien dafür die eigenen Sicherheitsdienste sowie Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter. "Dazu gehören rund 4200 Mitarbeitende von DB Sicherheit sowie rund 5000 DB-eigene oder im Auftrag der DB tätige Service- und Kontrollpersonale in S-Bahn-, RE- und RB-Zügen", teilte die Bahn mit.
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"Allein im Fernverkehr sind in den ersten Tagen nach Inkrafttreten der neuen Regeln Kontrollen auf 400 Verbindungen geplant." Wer keinen Nachweis vorweist, muss am nächsten Halt aussteigen. Dort können die Kontrolleure auch die Bundespolizei um Unterstützung bitten.
Auch in den Fernzügen des Bahnkonkurrenten Flixmobility soll ausschließlich während der Fahrt stichprobenartig kontrolliert werden, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte. Bei den Fernbusreisen, die das Unternehmen ebenfalls vermittelt, sollen die Fahrgäste bereits beim Einstieg den 3G-Nachweis vorzeigen - auch hier nicht immer und überall, sondern stichprobenartig.
Mehraufwand der Unternehmen
Die Bahn-Wettbewerber im Regionalverkehr müssen ebenfalls schauen, wie sie die neuen Regeln umsetzen werden. "Die Vorbehalte gelten weiterhin, dass es nicht ganz einfach sein wird, das zu kontrollieren", sagte Matthias Stoffregen, Geschäftsführer des Verbands Mofair, in dem die Konkurrenz organisiert ist. Bereits bei vorherigen Maßnahmen sei der dabei entstehende Mehraufwand bei den Bahnunternehmen nicht vergütet worden. Aber: "Bund und Länder haben in ihrem Beschluss vom Donnerstag erkennen lassen, dass sie den Mehraufwand für die Verkehrsunternehmen erkannt haben", sagte Stoffregen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte ebenfalls Zweifel an der Kontrollierbarkeit der neuen Regeln. "Wer von Hamburg nach Berlin unterwegs ist und kurz nach Hamburg ohne 3G-Nachweis erwischt wird, kann trotzdem fast die ganze Strecke mitfahren", kritisierte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann. "Im Nahverkehr können sie es gar nicht kontrollieren." Es brauche ausgebildetes Sicherheitspersonal für die Kontrollen, von dem es aber zu wenig gebe. Ähnliche Befürchtungen hatten bereits in den vergangenen Tagen die beiden Bahngewerkschaften EVG und GDL geäußert.
"Unsere Mitarbeitenden machen seit Beginn der Pandemie unter schwierigsten Bedingungen einen herausragenden Job", teilte Bahn-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber am Dienstag mit. "Auch jetzt sind sie wieder massiv gefordert. Deshalb setzen wir neben den stichprobenartigen Überprüfungen durch unser Personal vor allem auch auf die Mitwirkung der Fahrgäste beim Umsetzen der neuen gesetzlichen Regeln."