Klare Position

Christian Rödl zu den Wahlen: So sehr schadet der Rechtsruck dem Image deutscher Arbeitgeber

Nicole Netter

Wirtschaft

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9.9.2024, 14:25 Uhr
Der Mehrheitseigentümer der Nürnberger Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner, Christian Rödl, sieht das positive Image Deutschlands gefährdet.

© Günter Distler/VNP Der Mehrheitseigentümer der Nürnberger Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner, Christian Rödl, sieht das positive Image Deutschlands gefährdet.

"Unternehmer sind vorsichtig, sich politisch zu äußern, weil sie die Folgen in der Presse und in den sozialen Medien nicht abschätzen können", sagt Christian Rödl. Der Mehrheitseigentümer der Nürnberger Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner findet trotzdem - oder gerade deswegen - klare Worte. Denn das Risiko sei viel größer, wenn sich die Mitglieder dieser starken gesellschaftlichen Gruppe nicht äußern würden. "Dann besteht die Gefahr, dass der Rechtsruck weitergeht."

Die in Thüringen und Sachsen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei AfD hatte während der Landtagswahlen in den beiden Bundesländern Stimmenanteile von knapp 33 beziehungsweise rund 30 Prozent erzielt. "Geschockt", sei er gewesen, sagt Rödl im Interview mit dem "Handelsblatt". Und weiter: "Auch ausländische Medien schreiben, der Bundeskanzler sei angeschlagen, das ist schwierig für ein Land, das ein Stabilitätsanker sein will und sein muss", so Rödl. Um Wirtschaft und Gesellschaft wieder aufzurichten, müsse die Politik endlich das Chancenmanagement verbessern.

Die Nürnberger Beratungskanzlei Rödl & Partner beschäftigt weltweit mehr als 5800 Menschen. Für die Suche nach Arbeits- und Fachkräften brauche es ein stabiles politisches Image Deutschlands, so der 55-Jährige. Die Entscheidungsunfähigkeit der Bundesregierung beschädige dieses Image aber.

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