Grund für den massiven Stellenabbau

Chef von Playmobil erklärt: Spielzeughersteller macht erstmals in der Geschichte Verlust

Nina Eichenmüller

Redaktion Politik und Wirtschaft

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19.12.2023, 14:47 Uhr
Die Relevanz von Playmobil ist in den Kinderzimmern um rund ein Drittel zurückgegangen, erklärt Chef Bahri Kurter.

© IMAGO / MAXPPP Die Relevanz von Playmobil ist in den Kinderzimmern um rund ein Drittel zurückgegangen, erklärt Chef Bahri Kurter.

Der Playmobil-Hersteller gab sich in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit eher bedeckt - der neue Chef Bahri Kurter will es jetzt offenbar anders halten und ließ einen Journalisten der Wochenzeitung "Die Zeit" in die Welt der lächelnden Figuren eintauchen.

Im Interview räumte Kurter für die Sparte Playmobil der Horst Brandstätter Group ein, erstmals in der Firmengeschichte im Geschäftsjahr 2022/23 Verluste eingefahren zu haben - bei einem Umsatz von 614 Millionen Euro (Vorjahr: 659 Millionen Euro).

Seit dem Tod des Firmenpatriarchen Horst Brandstätter geht es mit den Zahlen im Unternehmen bergab - ähnlich verhält es sich mit der Stimmung im Betrieb. Den Tiefpunkt erreichte der Unmut der Mitarbeitenden, als die Group im Oktober ankündigte, weltweit rund 700 Beschäftigte zu entlassen - über die Hälfte an den deutschen Standorten. Grund dafür seien die wirtschaftlichen Herausforderungen, wie es damals in einer Pressemitteilung hieß.

Uneinigkeit zwischen Betriebsrat und Personalführung

Bis jetzt hängen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Luft: Es gibt noch keine Einigung zwischen Betriebsrat und Personalführung und damit ist auch noch nicht klar, welche Abteilungen als Nächstes von dem Stellenabbau betroffen sind. "Bisher war es nicht möglich, mit dem Betriebsrat und seinen Vertretern einen Interessenausgleich und Sozialplan inhaltlich zu diskutieren. Wir sehen darin den Versuch einer bewussten Verzögerung und haben daher eine Einigungsstelle eingeschaltet“, erklärte Björn Seeger, Unternehmenssprecher, kürzlich auf Nachfrage.

Bahri Kurter will das Unternehmen wieder auf Kurs bringen und sagt gegenüber dem Medium "Die Zeit", dass er das Produkt Playmobil zur Marke machen wolle: "96 Prozent der Deutschen kennen Playmobil." Das sei das eine. Das andere sei: "Die Relevanz in den Kinderzimmern ist um ein Drittel zurückgegangen." Den Grund dafür sieht Kurter im immer größer werdenden Wettbewerb um Zeit und Aufmerksamkeit der Kinder - größter Konkurrent für analoges Spielzeug: Computerspiele und Smartphones, erklärt er im Gespräch mit "Die Zeit".

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