Überall locken Black Friday Angebote. Doch wenn Produkte nicht gefallen, lauern oft hohe Kosten für die Rücksendung. 
© Mohssen Assanimoghaddam, dpa
Überall locken Black Friday Angebote. Doch wenn Produkte nicht gefallen, lauern oft hohe Kosten für die Rücksendung. 

Shopping-Fallen vermeiden

Black Friday und Cyber Monday: Die besten Tipps für die erfolgreiche Schnäppchen-Jagd

Am 24. und am 27. November locken der Black Friday und der Cyber Monday mit zahlreichen attraktiven Angeboten. Bereits am Freitag, den 17. November, winken bei vielen Händlern zum Start in die Black-Week Rabatte. Im Onlinehandel scheint die Auswahl unendlich zu sein. Doch besonders Online lauern viele Fallen - von Fake-Shops bis hin zu Fake-Angeboten. Wir haben die besten Tipps für eine erfolgreiche Schnäppchenjagd für Sie zusammengefasst.

Der Händler kann überall sitzen

Denn auch wenn die Webseite eines Online-Shops den Eindruck erweckt, dieser hätte seinen Sitz in Deutschland oder der EU, kann der tatsächliche Händler überall auf der Welt sein. Das kann für Kunden zu Problemen führen. "Wollen Verbraucherinnen und Verbraucher die Ware dann zurückschicken, merken sie häufig erst, dass der Händler etwa in Asien sitzt und dass sie die Kosten für die teure Rücksendung selbst tragen müssen", warnt Simone Bueb, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern.

"Verbraucher sollten unbedingt vor dem Kauf einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder die Widerrufsbelehrung werfen", so Bueb. "Der Händler ist verpflichtet anzugeben, ob der Käufer die Kosten einer Rücksendung selbst tragen muss und wohin das Paket gesendet werden soll." Hilfreich kann es auch sein, im Internet nach Erfahrungen anderer Käufer zu suchen, bevor man einen Kauf abschließt. Dadurch können böse Überraschungen vermieden werden.

Vorsicht vor Fake-Shops

Auch in anderen Bereichen kann das Online-Shopping zur Verbraucherfalle werden. Laut einer Untersuchung des Vereins "Deutschland sicher im Netz" halten 25 Prozent der Nutzer Online-Shopping für gefährlich, 13 Prozent wurden im Jahr 2021 Opfer von Internetbetrüger. Das war ein Anstieg von über 1,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Vor allem Fake-Shops stellen eine Gefahr für Internetnutzer dar. Wer bei den gefälschten Shops bestellt, bekommt nach geleisteter Zahlung entweder ein fehlerhaftes Produkt oder keine Lieferung. In vielen Fällen sehen Fake-Shops aus wie echte Online-Shops und sind nur schwer zu erkennen. Ein Indikator ist oftmals ein auffallend niedriger Preis. Wie die Verbraucherzentrale Bayern erklärt, forderten viele solcher Fake-Shops in der Vergangenheit Vorkasse, weshalb dazu geraten wird, per Rechnung oder Lastschrift zu zahlen.

Nutzerinnen und Nutzer sollten darauf achten, sichere Passwörter zu nutzen, die am besten aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Auch Gütesiegel helfen dabei, die Echtheit eines Online-Shops zu prüfen. Sie geben Auskunft über die Einhaltung bestimmter Standards, Gesetzte und Ansprüche an den Kundenservice. Wichtig ist dabei jedoch, nicht blindlings jedem Zertifikat zu vertrauen, sondern auch hier zu überprüfen, wie vertrauenswürdig die Gütesiegel sind. Eine weitere Sicherheit kann der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen bieten.

Ein Blick ins Impressum verrät einiges, über den Betreiber einer Webseite. Von daher vor dem Kauf immer das Impressum auf Fehler und Ungereimtheiten durchlesen. In Deutschland gibt es eine Impressumspflicht für alle Online-Shops. Es muss erkennbar sein, wer für die Webseite verantwortlich ist und wie derjenige kontaktiert werden kann.

Besondere Achtung ist geboten, wenn Internetznutzer in Mails oder SMS nach persönlichen Daten gefragt werden, auch wenn sie von vertrauenswürdigen Absendern kommen. Daher ist bei unerwarteten Nachrichten stets besondere Vorsicht geboten. Entsprechende Links sollten ignoriert und die Nachrichten aus dem Postfach gelöscht werden.

3 Tipps für die Online-Schnäppchenjagd

Es kann hilfreich sein, die im Browser hinterlegten Cookies regelmäßig zu löschen. Denn Unternehmen wissen mehr und mehr, wie sich die Kundschaft informiert und schneiden ihre Angebote auf die Angebote und Preise anhand ihrer gesammelten Daten zu.

Die Verbraucherzentrale Bayern ruft auch dazu auf, Preise intensiv zu vergleichen und empfiehlt, mindestens zwei Preissuchmaschinen zu nutzen. Denn oftmals sind die vermeintlichen Sparangebote gar nicht so günstig. "Die beste Suchmaschine" für Schnäppchen gebe es laut Verbraucherzentrale nicht: Erst wenn sich ein Sonderangebot mit Suchen in zwei Preissuchmaschinen nicht unterbieten lässt, kann sich der Kauf tatsächlich lohnen, heißt es.

Ein weiterer wichtiger Hinweis: Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich unter keinen Umständen unter Druck setzen lassen. Denn: Ablaufende Balken, die auf geringer werdende Lagerbestände hinweisen sollen, sind laut der Verbraucherzentrale Bayern ein beliebtes Marketing-Werkzeug und müssen keinesfalls der Realität entsprechen.

Auch in den Innenstädten locken Rabatte

­Wer dem Risiko entgehen will, möglicherweise auf ausufernden Rücksendekosten sitzen zu bleiben oder an Betrüger zu geraten, der kann, statt online zu bestellen, auch in die Innenstädte gehen. Denn auch die Händler vor Ort werden am Black Friday sowie in der Black Week ihre Preise senken. Bei Media Markt, Saturn, Douglas, Deichmann und vielen weiteren sind dann zahlreiche Schnäppchen zu erhaschen.

In seinem Ursprungsland USA ist der Black Friday seit Jahrzehnten eine feste Institution und bringt jedes Jahr Millionen Amerikaner dazu, tumultartig die Geschäfte zu stürmen, um die besten Blockbuster-Deals zu ergattern. Traditionell findet der Black Friday immer am Freitag nach dem amerikanischen Erntedankfest Thanksgiving statt und gilt als der umsatzstärkste Tag des ganzen Jahres.

Auch in Deutschland möchte ein Großteil der Verbraucher am Black Friday 2023 auf Schnäppchenjagd gehen, wie BlackFriday.de in einer Umfrage herausgefunden hat. Von den 1000 befragten Personen planen 72 Prozent demnach, in diesem Jahr etwas am Black Friday einzukaufen und hoffen dabei kräftig sparen zu können. Die Mehrheit möchte zwischen 100 und 200 Euro ausgeben (33 Prozent) - wenn der Preis stimmt, sogar mehr.

86 Prozent der Käufer sind ungeachtet der hohen Inflation bereit, für ein sehr gutes Angebot über ihr geplantes Budget hinauszugehen. Der Handelsverband Deutschland kommt in einer anderen Umfrage zu ähnlichen Ergebnissen und prognostiziert für das Black-Friday-Wochenende einen Rekordumsatz von 5,7 Milliarden Euro.