
Feier zum Jubiläum
20 Jahre Metropolregion Nürnberg: „Wir können viel - aber eines können wir nicht“
23 Landkreise, elf kreisfreie Städte, ein Name: Europäische Metropolregion Nürnberg. Seit 20 Jahren gibt es den Zusammenschluss zwischen Franken, Oberpfälzern und Thüringern, von Weißenburg-Gunzenhausen bis Sonneberg, von Neustadt an der Waldnaab bis zum Landkreis Kitzingen erstreckt sich der kurz EMN genannte Verbund.
Die Idee des Netzwerks, die einst vom damaligen Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly initiiert wurde, ist heute längst eine Marke. Ihr Zuständigkeitskreis umfasst eine Fläche von 21.800 Quadratkilometern und zählt 3,6 Millionen Menschen sowie 21 Hochschulen und Universitäten. Vor zwanzig Jahren wie heute geht es bei dem Zusammenschluss darum, im gemeinsamen Auftritt sichtbarer zu werden: In Deutschland, Europa und der Welt.
"Wir haben hier alle Ingredienzien, die es es braucht, um erfolgreich zu sein", sagt Ralf Thomas, Finanzvorstand von Siemens. Jedoch brauche es auch den "entschlossenen Willen", besagte Zutaten aus Wissenschaft, Kreativität, Innovationsgeist und Unternehmertum zu einem Cocktail zu mischen. Genau das zu tun, das treibe die EMN an.
"Der Wettbewerb schläft nicht - in diesem platten Satz steckt unendlich viel Wahrheit", sagt der gebürtige Nürnberger. Gemeinsame Stärken heben, die Zusammenarbeit fördern, aber auch weiter an der Infrastruktur arbeiten, bezahlbaren Wohnraum schaffen und in die Öffentlichen Verkehrsmittel investieren - all das sei immens wichtig, um gerade heute in Konkurrenz mit China und den USA sowie im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können.
Wir haben viel - und wissen oft nichts davon
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König greift bei der Jubiläumsfeier auf der Bühne der Zentrale der IHK Nürnberg für Mittelfranken Thomas‘ Bild vom Cocktail auf. Ja, man habe in der Metropolregion immens viele gute Zutaten, aber weiß denn jeder davon? Ihm passiere es immer wieder, dass etwa Unternehmer staunen, dass innerhalb der EMN - konkret in Weiherhammer - zum Beispiel der Weltmarktführer für die Herstellung von Wellpappenanlagen sitzt. "Wissen ist Macht", sagt König. "Und mit dem Wissen um die Zutaten lässt sich gut Cocktail trinken." Oder anders formuliert: Im internationalen Wettbewerb mitmischen.
Einige Beispiele aus dem Zusammenschluss regionaler Akteure der EMN: In der Kampagne "Original Regional" wurden rund 1500 Betriebe aus der heimischen Lebensmittelproduktion gebündelt. Gemeinsame Auftritte bei der Consumenta, der Bauernmeile oder dem Christkindlesmarkt gehören zu den Höhepunkten. Und in der "Zukunftswerkstatt" veranstaltet die EMN im April eine Branchenkonferenz für die Automobilindustrie, die allein in der Region 100.000 Mitarbeiter zählt. Wo liegen die Chancen? Wo sind Kompetenzen etwa im Rüstungsbereich nutzbar? Welche jungen Start-Ups bringen die Region voran?
Die Metropolregion Nürnberg - eine von elf in Deutschland und 50 in Europa - ist in ihrer räumlichen Struktur besonders, wie EMN-Geschäftsführerin Christa Standecker betont. Anders als in Ballungsräumen wie München oder Ingolstadt sei hier "netzwerken über einen sehr großen Raum notwendig". Doch genau dafür gäbe es ja den Zusammenschluss. Ein Defizit aber hat die Region noch, sagt Peter Ottmann, CEO der NürnbergMesse: "Was diese Metropolregion noch schaffen soll, ist, stolz auf sich zu sein. Lasst uns gut übereinander reden! Und uns zeigen, dass die beste Zeit noch vor uns liegt."
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