Tierschutz
Taxifahrer brettert absichtlich über Taube, Polizei nimmt ihn fest
Ein Taxi-Fahrer in Tokio, der absichtlich eine Taube überfahren hat, ist von der Polizei festgenommen worden. Ihm werde ein Verstoß gegen das Wildschutzgesetz vorgeworfen, wie die japanische Zeitung "Mainichi Shimbun" am Dienstag meldete. Der 50-Jährige habe vor einer Ampel in Tokio einen Schwarm Tauben auf der Straße gesehen. Als die Ampel auf Grün schaltete, habe er sofort auf 60 KM/H beschleunigt und sei in die Vögel hineingefahren, hieß es. Dabei habe er eine der Tauben überfahren. Bei seiner kürzlichen Festnahme durch die Polizei habe er sich mit den Worten gerechtfertigt: "Straßen sind für Menschen da. Es liegt an den Tauben, den Autos auszuweichen", wie das Blatt meldete.
Die Polizei sieht das anders und bezeichnet das Verhalten des Mannes als "äußerst böswillig." Das sei auch der Grund, warum die Beamten diese ungewöhnliche Verhaftung veranlasst hätten, berichtet "Fuji TV".
Tauben-Töten ist verboten - auch in Deutschland
Mit seiner Aktion habe der Mann gegen das japanische Wildschutzgesetz verstoßen, berichtet der britische "Guardian". Zwar dürften wilde Tauben in Japan legal gejagt werden, verwilderte Stadttauben dürfen aber nur dann getötet werden, wenn sie laut Urteil der örtlichen Behörden "nachweislich eine Plage darstellen".
Auch die Deutschen versuchen immer wieder, sich der Stadttauben zu entledigen und montieren Spitzen auf Dächern und Fensterbrettern. All das verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Tauben dürfen nur durch Mittel abgewehrt werden, die ihnen keine Schmerzen oder Folgeschäden zufügen können. Außerdem würden die Maßnahmen wenig bringen, erklärt der Deutsche Tierschutzbund: Die Tauben suchen sich einfach Sitz- und Brutplätze auf Nachbargebäuden. Weiter erläutern die Tierschützer auf ihrer Website: "Immer wieder sind Tauben auch Opfer von bewusster Gewalt. Bei illegalen Tötungsaktionen werden beispielsweise mit Blausäure vergiftete Körner ausgestreut oder Tauben im Morgengrauen in Netzen gefangen und getötet." Das ist ebenfalls illegal. Außerdem würde es nichts bringen, erklärt der Tierschutzbund: "Denn die Bestände erholen sich bereits nach wenigen Wochen."