21 Tote an Grundschule

Reaktionen zum Massaker in Texas: "Unsere Herzen werden immer wieder gebrochen"

sde

25.5.2022, 10:04 Uhr
Demonstranten protestieren gegen das lockere Waffenrecht und den Besuch von Präsident Donald Trump in der Grenzstadt, nachdem ein Mann dort mehrere Grundschüler und Erwachsene erschossen hatte.

© Andres Leighton/FR171260 AP/dpa Demonstranten protestieren gegen das lockere Waffenrecht und den Besuch von Präsident Donald Trump in der Grenzstadt, nachdem ein Mann dort mehrere Grundschüler und Erwachsene erschossen hatte.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama sprach per Twitter den Angehörigen sein Beileid aus. "Sie erleben einen Schmerz, den niemand ertragen sollte." Zugleich kritisierte er die oppositionellen US-Republikaner und die Waffenlobby.

"Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden", sagte Joe Biden im Weißen Haus. "Die Vorstellung, dass ein 18-jähriger Junge in ein Waffengeschäft gehen und zwei Sturmgewehre kaufen kann, ist einfach falsch." Laut dem US-Präsidenten wurden seit dem Massaker an der Grundschule Sandy Hook in Connecticut vor zehn Jahren insgesamt über 900 Vorfälle von Schüssen auf Schulgeländen gemeldet. Nicht jede Tragödie verhindern, aber zumindest positive Auswirkungen könnten laut Biden schärfere Waffengesetze haben.

Sind derartige Massaker also selbst mit schärferen Waffenregelungen unvermeidlich? Nein, findet US-Senator Chris Murphy. "So etwas passiert nur in diesem Land. Und nirgendwo sonst", sagte Murphy. "Nirgendwo sonst gehen kleine Kinder mit dem Gedanken zur Schule, dass sie an diesem Tag erschossen werden könnten." Murphy fügte hinzu: "Es ist unsere Entscheidung, ob das weitergeht."

Zuvor hatte er sich in einer bewegenden Rede an seine Senatskollegen gewandt und gefragt: "Was machen wir? Warum verbringen Sie so viel Zeit damit, für den Senat der Vereinigten Staaten zu kandidieren? Warum machen Sie sich die Mühe, diesen Job zu bekommen (...), wenn Ihre Antwort lautet, dass wir nichts tun, während diese Metzelei zunimmt und unsere Kinder um ihr Leben rennen", fragte er sichtlich um Fassung ringend. "Warum sind wir hier?"

Neue politische Regelungen fordert Kamala Harris: "Genug ist genug", sagte die US-Vizepräsidentin in Washington. "Als Nation müssen wir den Mut haben, zu handeln." Welche Maßnahmen aber sicherstellen, dass derartige Verbrechen nicht mehr geschehen würden, konkretisierte die 57-Jährige nicht. "Unsere Herzen werden immer wieder gebrochen."

Zu einer regelrechten Wutrede ließ sich Steve Kerr hinreißen. Der Coach der Warriors wollte bei der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht über Basketball reden, nein. Stattdessen reagierte er mit einer emotionalen Rede auf das Massaker in Texas. Den Tränen nah schrie er: „Wann werden wir etwas tun?“ Mit zitternder Stimme sagte der 56-Jährige, der sich seit längerem gegen Waffengewalt ausspricht und dessen Vater 1984 bei einem Terroranschlag im Libanon erschossen wurde: „Ich bin es leid. Ich bin es so leid, hier aufzustehen und den zerstörten Familien da draußen mein Beileid auszusprechen.“ Immer wieder schlägt Kerr während seiner Rede vor Wut auf den Tisch. Der Warriors-Coach forderte eine strengere Waffenkontrolle in den USA. Diese verhindern bislang 50 Senatoren.