Religion

Heilige Drei Könige: Was es mit dem Feiertag auf sich hat

Simone Madre

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6.1.2024, 09:06 Uhr
In Breslau sowie in vielen anderen polnischen Städten gibt es Umzüge zum Dreikönigstag. Der Tag beendet dort die Weihnachtszeit. 

© Krzysztof Zatycki via www.imago-images.de In Breslau sowie in vielen anderen polnischen Städten gibt es Umzüge zum Dreikönigstag. Der Tag beendet dort die Weihnachtszeit. 

Unter den Namen Caspar, Melchior und Balthasar kennt man die Heiligen Drei Könige, die nach den biblischen Erzählungen dem Jesuskind zur Geburt Geschenke brachten. Aber worum geht es bei den drei Königen? Welche Geschenke brachten sie und welche Bräuche gibt es noch heute?

Wer sind die "Heiligen Drei Könige?"

Die Heiligen Drei Könige (oder auch Weise aus dem Morgenland) basieren auf den in der Bibel erwähnten "Sterndeutern" in der Weihnachtsgeschichte. Die Geschichte aus dem Matthäusevangelium berichtet, wie drei namenlose Männer durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt wurden. Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar sind also eine spätere Erfindung. Etwa ab dem sechsten Jahrhundert traten konkrete Namen auf, im neunten Jahrhundert standen die drei Namen Caspar, Melchior und Balthasar fest. Melchior ist ein hebräischer Name, Balthasar akkadisch (ausgestorbene Sprache aus dem heutigen Syrien) und Caspar persisch. Vermutlich sollten die drei Namen nicht nur für verschiedene Kulturen, sondern auch für die drei Kontinente stehen, die den Menschen damals bekannt waren: Europa, Afrika und Asien.

Im Neuen Testament findet man weder nicht die Bezeichnung "König" noch "Heilige", sondern den Begriff für eine persische Priesterkaste, die sich mit Sternkunde befasste. Ihren Geschenken nach zu urteilen waren die drei Männer zudem sehr wohlhabend und wurden vermutlich deshalb "Könige" genannt. Die Heiligen Drei Könige sind nach den Hirten die zweite Gruppe, die das Jesuskind besucht. Der Feiertag fällt heute auf den 6. Januar, das Fest der Erscheinung des Herrn.

Heilige Drei Könige: Welche Geschenke brachten die Magier dem Jesuskind?

Der Legende nach brachte Melchior brachte Gold zur Krippe, Caspar Myrrhe und Balthasar führte Weihrauch mit. Die drei Geschenke werden auch in der Bibel benannt.

Welche Bedeutung haben die Geschenke der Heiligen Drei Könige?

Die drei Geschenke kann man als Symbole verstehen: Gold ist ein Geschenk für einen König und zeigte, wie wichtig das Neugeborene war. Weihrauch wurde schon damals bei Gebeten verwendet. Der Rauch sollte symbolisieren, wie die Gebete zu Gott aufsteigen.

Myrrhe ist ein Harz, das man damals unter anderem zur Einbalsamierung von Toten verwendete - ein untypisches Geschenk für ein Kind. Es soll vermutlich auf den späteren Tod Christi hindeuten. Aber auch als Parfüm wurde Myrrhe teilweise verwendet.

Wann ist "Heilige Drei Könige" 2025?

Der Dreikönigstag beziehungsweise das Fest der heiligen drei Könige findet jedes Jahr am 6. Januar statt.

Ist Heilige Drei Könige ein Feiertag?

Der Feiertag "Heilige Drei Könige" zählt in Deutschland nicht zu den bundesweiten gesetzlichen Feiertagen. Lediglich die Bundesländer Bayern, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg haben sich für einen gesetzlichen Feiertag entschieden.

Weitere gesetzliche Feiertage in Bayern finden Sie in unserem Beitrag.

Haben an "Heilige Drei Könige" die Geschäfte offen?

Die Öffnungszeiten an Heilige Drei Könige hängen davon ab, ob in dem jeweiligen Bundesland ein Feiertag existiert oder nicht. Während die Geschäfte und Schulen in Bayern, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg geschlossen haben, gehen Menschen aus anderen Bundesländern regulär arbeiten und zur Schule.

Welche Bräuche gibt es zum Dreikönigstag?

Am 6. Januar existieren viele Bräuche und Rituale rund um den Ehrentag der Heiligen Drei Könige.

Frühere Traditionen

Am 6. Januar wurden früher Haus, Stall und Scheune ausgeräuchert. Bei Unwettern und Gewittern warf man früher einige Körner geweihtes Salz ins Feuer. Zudem gab man dem erkrankten Vieh etwas davon ins Futter. Heutzutage werden immer noch Kreide, Weihrauch, Salz und Wasser in vielen katholischen Kirchen geweiht. Mit der geweihten Kreide beschriften die Sternsinger die Haustüren, um im kommenden Jahr das Haus zu segnen und Übel fernzuhalten.

Schonfrist für Weihnachtsbäume

Für viele Menschen endet die Weihnachtszeit mit dem 6. Januar. Die Weihnachtsdekoration verschwindet wieder. Somit werden auch die Weihnachtsbäume häufig erst am Dreikönigstag entsorgt.

Dreikönigswasser

Am 6. Januar war es ein Brauch, das "Dreikönigswasser" zu weihen. Bei dem Brauch wurde früher in Anlehnung an die Taufe des Herrn Wasser aus einem Fluss entnommen. Dieser Segen sollte auch für Schutz vor Unwettern sorgen. Der Tag wurde feierlich begangen, da gleichzeitig das Ende der sogenannten Rauhnächte eingeleitet wurde.

Sternsinger

Am 6. Januar ziehen deutschlandweit unzählige Kinder um die Häuser und verkleiden sich als Caspar, Melchior oder Balthasar. Dabei singen sie kirchliche Lieder und sammeln Geld für gute Zwecke. An die Häuserwände oder Türen schreiben sie mit Kreide die aktuelle Jahreszahl sowie die Initialen der Könige. Mittlerweile gibt es auch Sticker, die einfach aufgeklebt werden.

Dieses Jahr steht an den Häuserwänden folgendes: 20*C+M+B+24. Die Initialen stehen dabei nicht nur für die jeweiligen Anfangsbuchstaben der Namen, sondern auch für "Christus segne dieses Haus" ("Christus mansionem benedicat").

Geschenke

Wer jemandem am Dreikönigstag eine Freude machen möchte, kann Geschenke verteilen. Ein Handschmeichler, ein Schutzengel oder ein Lesezeichen mit Segensworten sind schöne Ideen für den 6. Januar. Ganz klassisch könnte man auch Weihrauch und Myrrhe verschenken, obgleich diese Geschenke heutzutage eher untypisch sind.

Dreikönigskuchen

Der sogenannte "Dreikönigskuchen" oder auch "Königskuchen" bezeichnet ein traditionelles Festtagsgebäck aus Frankreich. In der Süßspeise aus Hefeteig befindet sich ein sogenannter "König", beispielsweise eine Mandel oder eine kleine Figur. Derjenige, der den "König" findet, wird den Rest des Tages wie ein König (oder eine Königin) behandelt.