Die neuen "Spätis" von Bayern
Umfrage der Woche: Was halten Sie von Automatenläden?
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In einem Bundesland mit strengen Ladenöffnungszeiten, stellt sich abends öfter die Frage: Wo jetzt noch was herbekommen? In Bayern blieb bislang meist nur der Weg zur Tankstelle, doch seit einiger Zeit ändert sich die Lage. Immer mehr Automatenläden öffnen in der Region ihre Türen - und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Erst vergangenen Donnerstag hat in der Fürther Fußgängerzone ein solcher eröffnet - nach langen Querelen mit der darüber eher mäßig erfreuten Stadt.
Nürnberg zählt bereits mehrere 24/7-Läden. In der Erlanger Altstadt gibt es einen schon seit November 2022, auch Pegnitz und Weißenburg haben nachgezogen.
Die Tür steht in der Regel immer offen, nur eine Verkäuferin oder einen Verkäufer sucht man vergeblich. Personal gibt es nur zum Reinigen und zum Nachfüllen der Automaten.
Im Gegensatz zum ländlichen Raum, wo Automaten mit lokalen Erzeugnissen wie Milch, Eiern und Wurst nicht nur für Durchreisende eine willkommene Einkaufs-Alternative sind, ist das Zielpublikum in der Stadt ein anderes: Vor allem jüngeres Klientel, viele Nachtschwärmer werden von dem neuen Angebot angezogen: Chips, Snacks und Bier stehen hier hoch im Kurs.
Doch der Automaten-Boom in der Stadt freut nicht jeden. "Ich persönlich sehe das Geschäftsmodell kritisch", sagt etwa der Fürther Wirtschaftsreferent Horst Müller auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Eröffnung des Geschäfts in der Kleeblattstadt versuchte man dementsprechend hinauszuzögern. Das funktionierte auch - aber nicht auf Dauer.
Hauptkritikpunkt an den neuen Läden: Kaum jemand glaubt, dass sie für die Belebung der vielerorts kriselnden Innenstädte förderlich sein werden. Stattdessen wächst die Sorge, dass sie eher zur Verödung beitragen, sollte sich der Trend weiter fortsetzen.
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