Kritik reißt nicht ab

Umfrage der Woche: Sollte es in Barbershops eine Meisterpflicht geben?

23.6.2024, 18:27 Uhr
In einigen Bundesländern steigt die Zahl der Barbershops rasant an. Viele Meisterbetriebe im Friseurhandwerk kritisieren diese Entwicklung (Symbolbild).

© Simon Kremer/dpa In einigen Bundesländern steigt die Zahl der Barbershops rasant an. Viele Meisterbetriebe im Friseurhandwerk kritisieren diese Entwicklung (Symbolbild).

In einigen Bundesländern Deutschlands ist die Zahl der Barbershops in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. In Sachsen-Anhalt etwa ist in vielen Regionen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) etwa jeder zehnte Friseurladen inzwischen ein Barbier - und sie stehen massiv in der Kritik, auch in der Region.

Erst kürzlich wurde etwa bekannt, dass sich in Erlangen Hautpilz-Erkrankungen bei jungen Männern nach Besuchen in Barbershops häuften.

Untersuchungen eines Erlanger Hautarztes zufolge handelte es sich um sehr ansteckende Pilzerkrankungen, die nur mit aufwändigen und langwierigen Therapien bekämpft werden können. Zu den Symptomen zählen Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung.

Barbershops versprechen schnelle und günstige Haarschnitte - ohne richtige Ausbildung?

Besonders Friseurmeister sind in rage: Die meisten Barbershops versprechen einen schnellen und vor allem günstigen Haarschnitt. Anders als im Friseurgewerbe, das zu den zulassungspflichtigen Handwerken gehört, brauchen sie keine Mitarbeitenden mit einem Meisterbrief, um einen Laden zu eröffnen.

"Der Friseurberuf bedeutet nicht, dass man einfach einen Kamm und eine Schere in die Hand nimmt und anfängt Haare zu schneiden, so einfach ist das nicht", weiß Erlanger Friseurmeister und Salonbesitzer Ümit Aykut. Er findet, dass Politik und Gesellschaft zu wenig gegen diese Betriebe unternehmen. Neben Kunstfertigkeit und Kreativität gehörten auch Umgangsformen und Hygieneregeln zu dem Handwerk.

Schon diese "Basics" aber würden in Barbershops meist missachtet, so Ümit Aykut. Und das schade dem Friseurhandwerk, das bisher mit dem deutschen Ausbildungssystem für Qualität gestanden habe.

Was sagen Sie, braucht es eine Meisterpflicht für Barbiershops? Eine gute Idee, um Qualitätsstandards zu sichern oder gar unnötig? Stimmen Sie ab oder schreiben Sie uns Ihre Meinung via Kommentarfunktion!

Verwandte Themen


2 Kommentare