Verteidiger angeschlagen

Wohl ohne Niko Gießelmann: So geht das Kleeblatt ins Kärwa-Spiel gegen Hansa Rostock

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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5.10.2023, 15:22 Uhr
Muss wohl passen: Niko Gießelmann, hier mit Physio Benjamin Ngarambe, plagt sich mit Achillessehnenproblemen herum.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Muss wohl passen: Niko Gießelmann, hier mit Physio Benjamin Ngarambe, plagt sich mit Achillessehnenproblemen herum.

Alexander Zorniger hat die Warnungen ignoriert. Als Angestellter des Kleeblatts, noch dazu als einer, der gerne auch über den sportlichen Tellerrand hinaus schaut, gehört ein Besuch auf der Fürther Kärwa natürlich dazu. Die Nachbarn aber rieten Zorniger davon ab, mit der Familie am 3. Oktober durch die bunte Budenstadt zu flanieren - weil diesen Plan bei bestem Wetter am Feiertag meist auch viele andere haben.

"Die Nachbarn haben gesagt, dass sie keine fünf Meter weit gekommen sind", erzählte der Trainer nach seinem Ausflug am "gefürchteten 3. Oktober". Doch Alexander Zorniger hat die Zeit genossen, "ich bin durchaus 150 Meter weit gekommen", erzählte er am Donnerstag. "Entweder ich bin weniger beliebt oder die Leute haben mehr Angst vor mir. Mit beidem kann ich leben."

SpVgg Greuther Fürth: Letzter Kärwa-Sieg 2014

Dann lachte er ein typisches Zorniger-Lachen - das am Samstagnachmittag noch ein bisschen breiter sein soll. Dann empfängt das Kleeblatt um 13 Uhr (Sky) den FC Hansa Rostock zum Kärwa-Heimspiel, knapp 13.000 Zuschauer werden im Ronhof dabei sein. In der Hoffnung, dass sie nach dem Schlusspfiff gutgelaunt mit einem Bier auf der Kirchweih auf den Heimsieg anstoßen können. Dieses Vergnügen aber hatten die Fürther Fans zuletzt im Oktober 2014, als die Spielvereinigung mit 2:0 gegen Aue gewann.

Im vergangenen Jahr, nach zwei Jahren pandemiebedingter Kirchweihpause, spielten die Fürther gegen Sandhausen und Rostock zweimal Unentschieden - am Tag nach dem 2:2 gegen Hansa musste Trainer Marc Schneider gehen. Acht Tage später übernahm Alexander Zorniger, der allerdings auch keine allzu guten Erfahrungen an den kommenden Gegner von der Ostsee hat.

Im Frühjahr verlor das Kleeblatt mit 0:2 in Rostock, die Leistung seiner Mannschaft nannte Zorniger anschließend einen "massiven Ausfall aller Systeme". Bereits nach 45 Sekunden grätschte ein Rostocker damals Max Christiansen um, mit der harten Spielweise des Gegners kamen die Fürther nicht zurecht. Am Samstag erwartet Zorniger deshalb ein "hochintensives Spiel gegen einen Gegner, der einen extrem physischen Stil und darauf auch seinen Kader ausgerichtet hat". Dieses "physische Spiel" müsse seine Mannschaft "annehmen" und mit dem Ball selbst Lösungen und Räume finden.

Wieder mithelfen kann dabei Julian Green, der in Elversberg gesperrt gefehlt hatte. Offen ist dagegen, wer hinter ihm auf der Sechserposition ran darf. Der junge Robert Wagner oder doch der erfahrene Orestis Kiomourtzoglou, der zuletzt dreimal in Folge starten durfte? Zorniger wollte sich auf der Pressekonferenz noch nicht festlegen - genauso wenig wie auf die Besetzung rechts in der Dreierkette, wo Maximilian Dietz oder Gideon Jung spielen können.

Oussama Haddadi statt Niko Gießelmann?

Zudem wird der Trainer wohl auf der linken Außenbahn umbauen müssen. Niko Gießelmann wurde nach dem Spiel in Elversberg behandelt und konnte auch am Donnerstag wegen anhaltender Achillessehnenprobleme nicht mit der Mannschaft trainieren. Die Beschwerden seien nach "drei Monaten ohne Spielbelastung" aufgetreten, erzählte Zorniger - der die Warnungen der Ärzte nicht ignorieren und Oussama Haddadi das Vertrauen schenken dürfte.

Das Ziel ist klar: Die Phase zwischen zwei Länderspielpausen mit dem zweiten Sieg und dann acht Punkten aus vier Spielen abschließen. "Das", sagte Zorniger, "wäre dann ein Block, der punktemäßig richtig gut gelaufen wäre."

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