
Trainer mahnt
„Noch gar nichts erreicht“: So will das Kleeblatt in Elversberg den nächsten Schritt gehen
Die Euphorie hielt sich in Grenzen. Wer zuletzt mit Spielern und dem Trainer des Kleeblatts sprach, der spürte weniger überschwängliche Freude, sondern vor allem große Erleichterung. Mit zwei Siegen haben sich die Fürther ja aus dem Tabellenkeller bis auf den elften Platz nach oben gearbeitet und mittlerweile acht Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz. Übermütig wird deshalb aber noch lange niemand - auch, weil 26 Zähler in den seltensten Fälle zum Ligaverbleib reichen.
Dennoch haben die zwei Erfolge zuletzt etwas verändert, haben eine gewisse Leichtigkeit ins Kollektiv gebracht. "Es ist schon so, dass ein anderes Stimmungsgefühl da ist", sagt Jan Siewert, der aber fordert, "das Bewusstsein dafür zu haben, dass wir noch gar nichts erreicht haben. Ja, wir haben zwei Siege geholt, aber das war‘s." Vielmehr sollen die jüngsten Erfolge der Mannschaft "bewusst machen, was wir dafür tun müssen", um noch mehr Spiele zu gewinnen und sich der Abstiegssorgen so schnell wie möglich zu entledigen.
SpVgg Greuther Fürth reist am Samstag zur SV Elversberg
Auf dem ausgerufenen Weg der kleinen Schritte hat das Kleeblatt zuletzt schon einige in die richtige Richtung gemacht. Siewert schaut dieser Tage aber genau hin, wie sich seine Spieler im Training verhalten. "Wer anfängt zu fliegen, den fange ich mit dem Köcher wieder ein", sagt er. "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen." Am Samstag (13 Uhr) fahren sie sogar zur Kirche ins Dorf, wo sie in der mit 13.000 Einwohnern kleinsten Gemeinde der zweiten Liga bei der Sportvereinigung Elversberg antreten.
Der Respekt vor dem kommenden Herausforderer ist trotzdem sehr groß. "Jetzt kommt ein Gegner, der sehr ballorientiert spielt, der es in den Mittelpunkt stellt, das Spiel mit dem Ball zu kultivieren", sagt Siewert. "Da müssen wir für uns erkennen, wie wir den Spielrhythmus des Gegners brechen können. Das kannst du, wenn du die Bälle gewinnst, wenn du Luftduelle gewinnst, wenn du den Gegner zustellst – und wenn du nach dem Ballgewinn Passoptionen zeigst, die den Gegner vor Probleme stellen."
Auf den Fürther Flachpass, das gepflegte Kurzpassspiel, wird Siewert am Samstag also eher nicht setzen. "Die wichtigste Komponente für uns ist gerade nicht dieses Auf-Teufel-Komm-Raus-Spielen und auch Verspielen", sagt der Trainer. "Wir haben es gegen Kaiserslautern gesehen. Da haben wir gut gespielt, aber nicht gewonnen. Es geht mehr darum, Ergebnisse zu ziehen und die Entwicklung zeitgleich vonstatten gehen zu lassen."
In der zweiten Liga müsse man "einen Gegner erstmal niederringen und die Spielmomente für sich entscheiden", betont der Trainer, der auf die kranken Julian Green und Roberto Massimo verzichten muss. "Das versuchen wir gerade voranzustellen, denn wir brauchen Ergebnisse – und zwar schnellstmöglich." Damit aus der Erleichterung irgendwann auch wieder Euphorie wird.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen