
0:1 im Wildpark
Niederlage am Ostersonntag: Kleeblatt lässt beim Karlsruher SC zu viel liegen und verliert
Aus dem altehrwürdigen Wildparkstadion ist in den vergangenen Jahren eine moderne Arena geworden. Doch so schön die neue Heimat des Karlsruher SC auch daherkommt, eine Freude waren die Ausflüge dorthin für das Kleeblatt bislang nicht. Als das Stadion noch eine Baustelle war, verloren die Fürther trotz langer Überzahl mit 1:2, in der vergangenen Saison gab es wenige Tage nach dem emotionalen Last-Minute-Derbysieg gegen den 1. FC Nürnberg beim 0:4 in Karlsruhe einen herben Stimmungsdämpfer.
Auch in dieser Saison fährt das Kleeblatt mit der Achterbahn durch Deutschland und machte am Ostersonntag zum dritten Mal im neuen Wildparkstadion Halt. Als die gar nicht mal so wilde und streckenweise ziemlich unansehnliche Fahrt zu Ende war, jubelten wieder nur die Karlsruher. Beim 0:1 hatten die Fürther zwar die besseren Chancen, verloren aber trotzdem und müssen weiter um den Ligaverbleib zittern.,
SpVgg Greuther Fürth ohne Veränderungen in der Startelf
Der Auftritt seiner Mannschaft gegen Köln hatte Jan Siewert offenbar so sehr gefallen, dass er keinen Anlass sah, etwas an seiner Startelf zu verändern. So saßen mit Marco Meyerhöfer und Simon Asta zwei gelernte Rechtsverteidiger auf der Bank, die Position auf dem Platz übernahm dafür mit Roberto Massimo erneut ein Offensivspieler. Doch anders als vor neun Tagen sorgte das nicht für eine Belebung des Spiels nach vorne. Abgesehen von einem Kullerball von Noel Futkeu in der ersten Minute gelang den Fürthern zunächst nur sehr wenig.
Nachdem auch die Karlsruher zeigten, warum ihr Trainer zuletzt die „Gier“ seiner Spieler vermisst hatte, ergab sich ein wenig ansehnliches Fußballspiel ohne größere Höhepunkte. Nach einer Viertelstunde spielte das Kleeblatt eine Ecke kurz aus, Felix Klaus schoss aus 16 Metern aber mehrere Meter drüber. In der 22. Minute hätte das Kleeblatt trotzdem in Führung gehen können - oder sogar müssen: Luca Itter suchte und fand Futkeu mit einem hohen Ball, den der Angreifer auch über Max Weiß hinweg aufs Tor hob. Von der Latte prallte der Ball aber zurück ins Spielfeld.
Kurz darauf hörte man erstmals Pfiffe im Wildpark, weil der KSC gar so anspruchslos spielte und jegliches Tempo aus seinem Spiel nahm. In der 32. Minute hätte dieser passive Vortrag trotzdem beinahe zum 1:0 geführt. Massimo schlief bei einem Freistoß kurz, sodass Leon Jensen frei vor dem Tor auftauchte, dann aber eher mit einer Rückgabe auf Nahuel Noll abschloss. Auf der anderen Seite vertändelte Futkeu einen aussichtsreichen Konter mit einem schlechten Abspiel, Klaus ballerte den Ball nach einer Ecke fast übers Stadiondach (40.).
Drei Minuten vor der Pause jubelte der Wildpark dann plötzlich. Der junge Louey Ben Farhat drehte sich im Strafraum um Noah Loosli herum und fiel nach einem kleiner Schubser hin. Schiedsrichter Florian Heft zeigte sofort auf den Punkt. Elfmeter? Nein. Der VAR im „Kölner Keller“ schaute sich die Szene nochmal an und empfahl Heft dasselbe. Nach kurzem Videostudium revidierte der Schiedsrichter seine Entscheidung. Dann war Pause - in einem weiteren wenig ansehnlichen Spiel mit Fürther Beteiligung.
Jan Siewert war damit offensichtlich auch nicht wirklich zufrieden und brachte zur zweiten Halbzeit mit Gideon Jung (für Loosli) einen neuen Innenverteidiger. Besser wurde es aber auch nach Wiederanpfiff nicht, Chancen erspielten sich beide Mannschaften in der ersten Viertelstunde nicht. Dann aber fand Hrgota Futkeu, der alleine aufs Tor zulief, dann aber - warum auch immer - viel zu weit nach links abdriftete. Von dort suchte er Felix Klaus, der einen Gegner aussteigen ließ, dann aber freistehend nur den Pfosten traf (59.).
Direkt danach wechselte Siewert mit Simon Asta (für John) einen neuen Verteidiger ein - Christian Eichner hingegen ging voll auf Sieg und brachte mit Mikkel Kaufmann und Fabian Schleusener zwei Angreifer. In der 67. Minute versuchte es Green mit einer Direktabnahme, schoss aber deutlich vorbei. Danach spielten die Fürther mehrere aussichtsreiche Situationen wegen technischer Fehler schlecht aus - und wurden in der 74. Minute bestraft. Den ersten Schuss von Schleusener konnte Noll noch abwehren, dann aber Marvin Wanitzek an den Ball, der Jung alt aussehen ließ und perfekt in den Winkel zum 1:0 traf.
In dieser Szene zeigte sich der Unterschied zwischen zwei schwachen Mannschaften: Während die Fürther in der Offensive viele falsche Entscheidungen trafen, genügte Wanitzek ein bisschen zu viel Platz für den Siegtreffer. Siewert versuchte zwar mit Dennis Srbeny und Jomaine Consbruch nochmal für offensive Belebung zu sorgen, doch die blieb weitgehend aus. Consbruch blieb fünf Minuten vor Schluss mit einem Schuss hängen - es sollte die letzte nennenswerte Offensivaktion des Kleeblatts bleiben. Stattdessen vergab Robin Heußer bei einem Konter in der Nachspielzeit sogar noch das 2:0.
Einziger Trost an einem weiteren traurigen Nachmittag: Die Abstiegskonkurrenten Münster und Ulm verloren ihre Spiele auch.
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