Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Wann das Kleeblatt zuletzt im Derby so hoch verloren hat
22.10.2024, 15:00 UhrDieser 20. Oktober 2024 wird bleiben. Für viele jüngere Menschen war das Nullvier ihrer Spielvereinigung gegen den 1. FC Nürnberg der (sportlich) bitterste und traurigste Tag ihres Fan-Lebens. Ein Tag, der auch deshalb so schlimm war, weil man im Geschichtsbuch lange blättern muss, um eine vergleichbare Niederlage in einem Derby zu finden.
Im Juli 1987 verlor das Kleeblatt sogar mit 0:8 gegen den 1. FC Nürnberg, es war damals allerdings ein Testspiel zwischen den in die Landesliga abgestürzten Fürthern und dem Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Nach der Pause "brach das Unheil über die Kleeblättler herein", ist in der lesenswerten "Kleeblatt Chronik" zu lesen. "Sie wurden völlig auseinandergenommen und mussten sich am Ende mit 0:8 geschlagen bekennen."
Ein Frankenderby zu Willy Brandts Zeiten
Der damalige Berichterstatter notierte, dass der "einstige Derby-Glanz verblichen" sei. "Inzwischen trennen zwei Vereine, die einst deutsche Fußballgeschichte schrieben, Welten. Damit wird man in Fußball-Fürth in Zukunft leben müssen - auch wenn’s schwer fällt." In Fürth lebte man damit - und verkleinerte den Abstand in den Jahrzehnten danach immer mehr. So sehr, dass die fränkischen Derbys irgendwann wieder glänzten - und danach oft die Augen vieler Fürtherinnen und Fürther.
Ins 273. Derby ging das Kleeblatt, das zuletzt fünfmal vor dem einst großen Nachbarn gelandet war, das die jüngsten Derbys meist gewonnen hatte, sogar als Favorit. Und dann das. 0:4. Null. Zu. Vier. Im Ronhof. Wann es das zum letzten Mal gab? Im März 1970. Da war Willy Brandt noch Bundeskanzler der BRD - und verlor die Spielvereinigung Fürth in der Regionalliga Süd 0:4 gegen den 1. FC Nürnberg.
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