Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Über den unerwarteten Austausch mit einem Ex-Präsidenten des Kleeblatts
21.1.2025, 15:00 UhrDie Nummer sah merkwürdig aus. Eines Vormittags in der Winterpause entdeckte der Kleeblatt-Reporter auf seinem Handy einen verpassten Anruf, den er zunächst nicht zuordnen konnte. Also kurz die Suchmaschine angeworfen, um die Vorwahl zu überprüfen. Wer da wohl angerufen hat? Offenbar jemand aus einem kleinen Ort im Landkreis Zwickau. Hm. Der in Fürth unglückliche Oliver Fobassam kickt inzwischen für den FSV Zwickau - aber sonst?
Die Mailbox brachte einen der Antwort näher. Dort gab sich der zunächst unbekannte Anrufer zu erkennen. Günter Paulus erzählte, dass er ja mal Präsident der SpVgg Fürth gewesen sei, dass er inzwischen nicht mehr in Franken lebt, aber trotzdem noch jeden Tag alle Artikel über das Kleeblatt liest, weil er die "NZ" mit der Post nach Hause geschickt bekommt. Und, nett wie er ist, wollte er sich noch für die tägliche Berichterstattung und deren Qualität bedanken.
Günter Paulus war Präsident der SpVgg Fürth
Also auf die Rückruf-Taste gedrückt. Knapp 20 Minuten lang erzählte Herr Paulus von damals, von der Zeit in den 1970ern, als er der Spielvereinigung vorstand - für jemanden, der erst zwei Jahrzehnte später erstmals im Ronhof stand, fühlte es sich an wie eine Geschichtsstunde. Der Ex-Präsident, der lange als Rechtsanwalt gearbeitet hat, schickte später noch einen launigen Text zum abgebrochenen Derby 1973, mit dem man weiter in die Historie des Kleeblatts eintauchen konnte.
Welch Glück, dass man in diesem Job, in dem man in den vergangenen Jahren selten über schöne Dinge schreiben konnte, hin und wieder auch solche Tage erlebt. Tage, an denen man erst einmal merkt, was die Spielvereinigung vielen Menschen bedeutet - und wie wichtig diesen auch guter Journalismus ist.
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