Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Es begann im Gasthaus Balzer - Alles Gute, liebe Spielvereinigung!

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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24.9.2024, 15:00 Uhr
Kleeblatt-Reporter Michael Fischer schreibt in der Kolumne über alles, was rund um die Spielvereinigung passiert.

© VNP-Grafik Kleeblatt-Reporter Michael Fischer schreibt in der Kolumne über alles, was rund um die Spielvereinigung passiert.

Die Preußen-Fans waren verzückt. Es kommt ja nicht so oft vor, dass man 120 Jahre später noch den Ort besichtigen kann, an dem der kommende Gegner einst gegründet wurde. Als sich eine Reisegruppe aus Münster im August auf den Weg nach Fürth machte, da landeten die Männer spät am Abend noch im "Alten Rentamt" - und erzählten am Tag danach begeistert von ihrem Besuch und dem Austausch mit Katja, der Chefin des Restaurants.

Bei der "Balzersmutter", einer der Vorgängerinnen, trafen sich um 1900 die ersten Fürther Fußballer, die am nahegelegenen Schießanger diese neue Sportart ausprobierten. Im "Gasthaus Balzer", wie es damals hieß, durften sie unter anderem ihre Utensilien wie Begrenzungsstangen und den Ball lagern - dürften aber durchaus auch mal ein, zwei Fürther Biere getrunken haben.

Am 23. September 1903 entschieden sich die Pioniere, an ihrem Begegnungsort die SpVgg Fürth zu gründen - die in den den nächsten zwei Jahrzehnten eine der besten deutschen Fußballmannschaften und 1914, 1926 und 1929 Deutscher Meister werden sollte. Lange her, an die Gründung erinnern sich viele Fürther trotzdem häufiger - unter anderem mit einem neuen Fangesang auf der Nordtribüne, der die Anfänge im "Gasthaus Balzer" thematisiert.

Andere halten die Erinnerung auch persönlich seit Jahren aufrecht. Am Freitagabend treffen sich einige Fans um Klaus Kriesch nach dem Spiel gegen Düsseldorf im "Alten Rentamt" zur nachträglichen Geburtstagsfeier ihres Herzensvereins. Der Kleeblatt-Reporter wäre auch eingeladen, sogar per Brief, muss sich aber leider um die schnelle Nachberichterstattung kümmern. Ein Besuch im "Gasthaus Balzer", dort, wo alles begann, lohnt sich aber. Immer.

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