Vorgabe des Trainers
Kratzen und Beißen in Ulm: Mit welchen Tugenden das Kleeblatt beim Tabellen-16. gewinnen will
28.11.2024, 14:24 UhrAls Trainer des Kleeblatts hat man es in dieser Saison nicht leicht. Alexander Zorniger musste nach neun Spieltagen gehen, sein Nachfolger Leo Haas wurde nach vier Partien wieder zur U23 versetzt. Mit Jan Siewert soll es besser werden - wurde es trotz einer besseren Leistung gegen den Karlsruher SC zuletzt aber auch nicht. Am Montag erlebte Siewert dann seine erste Mitgliederversammlung in Fürth, auf der er in dreieinhalb Stunden vorgeführt bekam, dass nicht nur auf dem Rasen gerade alles ein bisschen schwieriger ist.
Auch der neue Trainer hat es dieser Tage also nicht leicht. Seine Spieler hat er in dieser Woche trotzdem dazu "aufgerufen, mir das Leben schwer zu machen", wie Siewert am Donnerstag erzählte. Das liegt nicht daran, dass der 42-Jährige besonders gerne ein schweres Leben hat - er wollte damit vielmehr den Konkurrenzkampf befeuern. Die Botschaft verfing offenbar. Siewert zeigte sich "sehr zufrieden, was die Leistung und die Art und Weise im Training angeht".
Die SpVgg Greuther Fürth will "vor Ulm bleiben"
Wer am Sonntag beim wichtigen Auswärtsspiel in Ulm beginnt, ist deshalb noch offen. Das Ziel für die Reise zum Tabellen-16. formulierte Roberto Massimo schon nach dem 2:3 gegen Karlsruhe. Beim Aufsteiger müsse man "die drei Punkte unbedingt holen" - Jan Siewert will aber nicht von einem "Muss-Sieg" sprechen. "Es wäre sehr, sehr schön, wenn wir gewinnen", sagte er. "Was wir nicht garantieren können, sind Ergebnisse. Wir können nur garantieren, wie wir ein Spiel annehmen – das muss dann letztendlich zum Ergebnis führen."
Großen und zusätzlichen Druck will der Trainer sich und seinen Spielern nicht machen, er geht Aufgaben lieber positiv an. "Ich beschäftige mich eher damit, dass wir die Chancen haben, vor Ulm zu bleiben", betonte er. "Das ist das, was wir ausstrahlen wollen. Wir fahren nach Ulm, um vor Ulm zu bleiben." Im Donaustadion treffen die Fürther auf einen physischen und wuchtigen Gegner, der ligaweit die meisten Zweikämpfe gewonnen hat, der bislang die zweitmeisten Kilometer gelaufen ist und sich seine elf Punkte so erarbeitet hat.
Wie man dieser Wucht am besten begegnet? Seine Spieler müssten "die Duelle annehmen", fordert Siewert. "Man muss nicht davon ausgehen, dass es ein Augenschmaus-Spiel wird. Es kann sein, dass es ums Kratzen und Beißen geht. Das müssen wir annehmen, weil wir wissen, dass da eine sehr robuste Mannschaft kommt." Es gehe darum, "Lust und Empfinden zu haben, die Duelle in der überwiegenden Zahl für uns zu gewinnen".
Es sind die typischen Abstiegskampf-Tugenden, die das Kleeblatt in dieser Saison aber nicht immer ausgestrahlt hat. Doch Siewert will all das zurückbringen. In den kommenden Wochen sind dem neuen Trainer vor allem drei Dinge wichtig. Schlagwort für die nächsten Wochen: Resolut, konsequent und widerstandsfähig sein.
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