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„Körper sendet klare Signale“: Fürths Derbyheld Edgar Prib beendet mit 35 seine Karriere
Vor etwas mehr als einem Jahr war Edgar Prib der großen Bühne nochmal ganz nah. In Braunschweig, Gelsenkirchen und Paderborn saß der erfahrene Profi auf der Bank des Fürther Zweitliga-Teams, einwechseln wollte ihn Alexander Zorniger aber nicht. Dennoch war der damalige Trainer froh, angesichts der Personalnot mit Prib einen Spieler zu haben, der schon viel gesehen hat und der notfalls als linker Innenverteidiger hätte einspringen können.
Das musste er nicht. In Frühjahr 2024 spielte Prib wieder für die U23, die Gegner hießen Bamberg, Burghausen oder Buchbach. Alles nach Plan. Nach Jahren der Wanderschaft war der Fürther Junge, der im Nachwuchs des Kleeblatts ausgebildet wurde, im September 2023 heimgekommen. In der zweiten Mannschaft sollte er die Talente an die Hand nehmen und sie auf dem Weg in den Profifußball begleiten. "Ich wollte nicht aufhören, weil ich immer noch Spiele gewinnen will", sagte Prib damals.
SpVgg Greuther Fürth: Edgar Prib glänzte im Winter nochmal
Das machte er in den vergangenen Monaten immer wieder, in der Regionalliga stand Prib noch 17-mal mit dem Kleeblatt auf der Brust auf dem Rasen. Zuletzt am 7. Dezember 2024 im Münchner Dantestadion, wo die U23 bei Türkgücü verlor. Es wäre eines dieser Spiele gewesen, die man schnell wieder vergisst - vor allem in einer mehr als drei Monate langen Winterpause. Doch Edgar Prib wird diesen Samstagnachmittag in der Landeshauptstadt nicht vergessen, weil er an diesem Tag sein letztes Fußballspiel absolviert hat.
Im Winter lief der 35-Jährige nochmal mit der Fürther Traditionsmannschaft bei den "Bananenflankern" in Regensburg auf, wo er zum "Spieler des Turniers" gewählt und als bester Torschütze ausgezeichnet wurde. Doch danach signalisierte ihm sein Körper, dass es jetzt an der Zeit ist, Schluss zu machen. Während seiner aktiven Zeit hatte Prib zwei Kreuzbandrisse erlitten, zuletzt machte das Knie mal wieder Probleme.
Deshalb hat Edgar Prib sich schon vor einigen Wochen von der U23 verabschiedet und die Vorbereitung auf die Rest-Saison in der Regionalliga auch nicht mehr mitgemacht. "Gerne hätte ich die Saison noch zu Ende gespielt, mein Körper sendet aber klare Signale, dass es jetzt an der Zeit ist, mit dem Fußballspielen aufzuhören", sagt Prib. "Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf meine Karriere und jede einzelne Station zurück. Dass ich mein letztes Spiel beim Kleeblatt, meinem Herzensverein, in der U23 absolviert habe, macht mich glücklich."
Natürlich hätte er sich nochmal einen Auftritt im Ronhof gewünscht, ein paar Minuten in seinem Wohnzimmer, vielleicht auch vor einer etwas größeren Kulisse als vor 100 Zuschauern im Münchner Dantestadion. Nach 110 Spielen für die Profis, darunter auch eines mit dem unvergesslichen Siegtor im Pokalderby 2011 in Nürnberg, und zuletzt 35 Auftritten für die U23 des Kleeblatts ist jetzt aber Schluss. Allerdings nur auf dem Platz. Dem Kleeblatt wird Prib als "Sportlicher Mitarbeiter" im Nachwuchsleistungszentrum erhalten bleiben.
"Eddy ist ein Paradebeispiel dafür, welchen erfolgreichen Weg man als Nachwuchsspieler beim Kleeblatt einschlagen kann", sagt Sportdirektor Stephan Fürstner. "Im Laufe seiner Karriere konnte er viele wertvolle Erfahrungen sammeln, die er bei uns im NLZ einbringen kann." Am Samstag wird Edgar Prib der großen Bühne nochmal nahekommen. Vor dem Heimspiel gegen Magdeburg wird er im Ronhof vom Kleeblatt und sicher auch von den Fans "gefeiert".
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