0:2 am Sonntag
Immer tiefer in die Krise: Kleeblatt verliert beim Tabellenletzten VfL Osnabrück
7.4.2024, 15:23 UhrDie Menschen in Osnabrück sind stolz auf ihren VfL. Sportlich läuft es zwar nicht wirklich gut für den Aufsteiger, der mit 21 Punkten aus 27 Spielen abgeschlagen am Tabellenende steht, doch die Fans halten ihren Verein trotzdem die Treue und strömen in Massen an die traditionsreiche Bremer Brücke. Am Sonntag, als die Spielvereinigung zum "Brückentag" in Osnabrück vorbeischaute, war der Heimbereich zum 14. Mal in dieser Saison ausverkauft.
Eine gewisse Anspannung war vielen Lila-Weißen durchaus anzumerken, weil sich die Situation am Samstag durch den Erfolg des FC Hansa Rostock nochmal verschlimmert hatte. Doch die Angst vor dem Abstieg schien die Osnabrücker auf und abseits des Rasens nicht zu lähmen, vielmehr schenkte ihnen das Kleeblatt früh im Spiel neue Hoffnung, zwei Tore und beim 0:2 (0:2) obendrein auch noch drei wichtige Punkte. Die Fürther hingegen rutschen immer tiefer in die Krise.
Consbruch startet bei der SpVgg Greuther Fürth
Die Reise nach Niedersachsen hatte das Kleeblatt bereits mit einigen Sorgen im Gepäck angetreten - und ohne Luca Itter, Niko Gießelmann, Julian Green und Tim Lemperle. Ohne vier potenzielle Stammspieler musste Trainer Alexander Zorniger seine Startelf erneut umbauen. Den Platz des erneut verletzten Gießelmann auf der linken Abwehrseite übernahm Oussama Haddadi, im Mittelfeld entschied sich Zorniger für die offensivere Variante und Jomaine Consbruch anstelle von Philipp Müller.
Nach drei Minuten stand Haddadi dann bereits erstmals im Mittelpunkt - weil er den Osnabrücker Bashkim Ajdini tief in der eigenen Hälfte zuerst aus den Augen verlor und sich anschließend von diesem tunneln ließ. Consbruch wollte klären, legte dabei aber Robert Tesche den Ball vor, der ohne Gegenwehr bis zur Grundlinie dribbeln und dort in aller Ruhe auf Erik Engelhardt zurücklegen durfte. Der ehemalige Nürnberger hielt den Fuß hin und ließ die Bremer Brücke jubeln: 1:0 für den Tabellenletzten.
Damit war genau das passiert, was nicht passieren durfte. Überall im Stadion standen die Fans nun und klatschten ihre Mannschaft nach vorne, die Spielvereinigung brauchte ein paar Minuten, um sich vom Schock zu erholen. In der elften Minute spielte Consbruch einen schönen Doppelpass mit Armindo Sieb, schoss dann aber aus spitzem Winkel rechts am Tor vorbei (11.).
Vier Minuten später versuchte es Sieb nach einer Flanke per Seitfallzieher, traf dabei aber nicht den Ball, sondern nur seinen Gegenspieler Maxwell Gyamfi im Gesicht - und sah dafür zurecht Gelb. Auch danach probierten die Fürther einiges, es gelang ihnen aber so gut wie gar nichts. In der 21. Minute entschied der extrem schwache Haddadi das Spiel. Der 32-Jährige schaute mit Ball am Fuß träumerisch in den sonnigen Frühlingshimmel und verlor dabei den Ball an Ajdini, der ihm davon sprintete und dann Christian Conteh das 2:0 auflegte.
Lukas Petkov und Simon Asta versuchten es bis zur Halbzeit mehrmals aus der Distanz, ihre erschreckend schwachen Abschlüsse landeten aber beinahe im Wohngebiet neben dem Stadion. Halten musste Philipp Kühn im Osnabrücker Tor keinen einzigen Ball, auch aus den vier Ecken entstand, mal wieder, keinerlei Gefahr. In der Halbzeit hätte Zorniger wohl gerne zehnmal getauscht, er entschied sich aber für zwei Wechsel und einige Umstellungen.
Oussama Haddadi und Damian Michalski mussten in der Kabine bleiben, für sie kamen Dennis Srbeny und Marco Meyerhöfer. Während Srbeny in den Angriff rückte, musste Petkov seinen Platz dort räumen und fortan den Haddadi-Ersatz auf der linken Außenbahn geben. Meyerhöfer rückte rechts in die Dreierkette, Gideon Jung dafür auf Michalskis Platz im Zentrum.
Mit der neuen Aufstellung entwickelte das Kleeblatt zunächst mehr Druck, Wagners Schuss nach einer Ecke wurde im Strafraum geblockt (47.), halten musste der Osnabrücker Torhüter auch in den Minuten danach nichts. Stattdessen drehte der VfL wieder mehr auf, Ajdini hatte in der 57. Minute das 3:0 auf dem Fuß, was Urbig aber zu verhindern wusste. Direkt danach wechselte Zorniger erneut und nahm den gelb-vorbelasteten Maximilian Dietz vom Platz. Rechtsverteidiger Oualid Mhamdi sollte in der letzten halben Stunde links in der Dreierkette verteidigen.
Wirklich besser wurde es auch danach nicht, das Kleeblatt schien nicht wirklich willens und in der Lage, noch etwas am Ergebnis zu verändern. Erst in der 68. Minute zwang Wagner Kühn im VfL-Tor mit einem Distanzschuss mal zu einer Parade, in der 71. schoss Hrgota nur knapp am linken Pfosten vorbei, in der 78. Srbeny aus der Drehung deutlich über das Tor.
Sonst gelang dem leblos wirkenden Kleeblatt nichts mehr, vielmehr hatten die Osnabrücker sogar noch gute Chancen auf ihren dritten Treffer. Um 15.23 Uhr erlöste der Schiedsrichter alle Fürther auf und neben dem Platz - alle Osnabrücker hingegen waren spätestens beim Schlusspfiff noch ein bisschen stolzer auf ihren VfL.
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