Fast zu schön, um wahr zu sein: Jomaine Consbruch spielte erstmals seit Oktober wieder und traf zum 1:1.
© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Fast zu schön, um wahr zu sein: Jomaine Consbruch spielte erstmals seit Oktober wieder und traf zum 1:1.

Trotz frühem Rückstand

Großer Schritt im Abstiegskampf: Kleeblatt gewinnt 2:1 gegen Schlusslicht Regensburg

Der Blick auf die Tabelle war zuletzt ein verlockender. Nach Monaten, in denen viele in Fürth mit großer Sorge vor allem nach hinten schauten, auf die Konkurrenz auf dem Relegationsplatz und den Abstiegsrängen, wurden die Aussichten zuletzt wieder ein bisschen schöner. Mit dem überraschenden Sieg in Paderborn hat das Kleeblatt etwas Luft zwischen sich und die Abstiegszone gebracht und sich gleichzeitig die Möglichkeit erspielt, die Tabelle demnächst wieder ein bisschen schöner aussehen zu lassen.

Diese Chance nutzte die Spielvereinigung am Freitagabend. Mit dem hart erkämpften 2:1 gegen Schlusslicht Jahn Regensburg bauen die Fürther den Abstand auf den Tabellenletzten auf zwölf Punkte aus und klettern in der Tabelle mindestens für eine Nacht auf Platz elf.

SpVgg Greuther Fürth muss auf Green und Klaus verzichten

Der Freitag begann zunächst mit schlechten Nachrichten. Never change a winning team? Nicht beim Kleeblatt. Mit Julian Green (krank) und Felix Klaus (angeschlagen) meldeten sich kurzfristig zwei sehr wichtige Spieler ab, sodass Jan Siewert seine in Paderborn siegreiche Startelf auf zwei Positionen umbauen musste. Für Mittelfeldspieler Jomaine Consbruch war es der erste Einsatz seit dem Derby im Oktober, für den aus Kaiserslautern geliehenen Angreifer Jannik Mause sogar das Debüt im weiß-grünen Trikot.

Sechs Minuten nach dem Anpfiff ging es mit den schlechten Nachrichten weiter. Nachdem sich die Fürther drei Ecken erspielt hatten, aus denen aber keinerlei Gefahr entstand, reichte den Regensburgern ein schneller Angriff, um in Führung zu gehen. Das Kleeblatt bekam keinen Zugriff, Bryan Hein hatte auf der rechten Seite viel zu viel Platz und Zeit, sodass er perfekt auf Sargis Adamyan flanken konnte, der schneller schaltete als Luca Itter und den Ball zum 0:1 über die Linie drückte.

Es sollte für längere Zeit die einzige Chance der Gäste bleiben, die trotzdem nicht wirklich Sorge haben mussten, dass bald der Ausgleich fällt. Abgesehen von einem Freistoß von Branimir Hrgota, der ans Außennetz flog, gelang dem Kleeblatt offensiv nicht wirklich etwas. Nach 25 Minuten packte die Stadionregie den Spielverlauf auf die Anzeigetafel: 6:0 Ecken - aber weiterhin 0:1 Tore. Das änderte sich in der 31. Minute: Hrgota flankte von rechts in den Strafraum, wo die Regensburger Mauses Schuss genau vor die Füße von Consbruch abwehrten, der aus zwei Metern ausglich.

Das Tor beflügelte die Fürther: Sechs Minuten später brachte Meyerhöfer den Ball von rechts in den Regensburger Sechzehner, wo ihn Consbruch für Dennis Srbeny ablegte. Ein Regensburger wollte den Schuss des Fürther Angreifers blocken, gab ihm damit aber genau den richtigen Drall, sodass der Ball zum 2:1 ins Netz flog (37.). Die zwei schnellen Tore waren Wirkungstreffer für den Tabellenletzten, dem bis zur Pause keine Antwort einfiel.

In der 53. Minute hätte Srbeny das Spiel entscheiden können, nein, müssen: Jannik Mause legte dem Stürmer den zweiten Treffer perfekt auf, doch der schoss Felix Gebhardt im Jahn-Tor freistehend aus zehn Metern genau auf den Fuß. Weitere Möglichkeiten erspielte sich das Kleeblatt danach nicht, sodass Siewert reagierte und mit Simon Asta (für Meyerhöfer) sowie Noel Futkeu (für Mause) zwei frische Spieler brachte.

Torchancen bekamen die 12.586 Zuschauern bei Temperaturen um den Gefrierpunkt allerdings auch danach nicht zu sehen. 20 Minuten vor Schluss entschied sich Siewert für einen weiteren Impuls und wechselte Roberto Massimo (für Srbeny) und Sacha Bansé (für Consbruch) ein. Mit jeder weiteren ereignislosen Minute, die von der Uhr lief, kam das Kleeblatt dem zweiten Sieg in Folge näher. Erst in der 82. Minute schossen die Gäste erstmals wieder in Richtung des Fürther Tores, der Freistoß des ehemaligen Nürnbergers Tim Handwerker ging aber deutlich vorbei.

In der Schlussphase hatte das Kleeblatt immer wieder Möglichkeiten, alle Zweifel am Heimsieg zu beseitigen - irgendwie wollte der Ball aber einfach nicht ins Regensburger Tor fliegen. Das rächte sich beinahe in der 88. Minute. Plötzlich tauchte der eingewechselte Noah Ganaus frei vor dem Fürther Tor auf, doch Noll rettete in höchster Not und hielt das 2:1 fest. In der fünfminütigen Nachspielzeit probierten die Regensburger nochmal alles, doch mit der lautstarken Unterstützung von den Rängen brachten die Fürther den Sieg über die Zeit.

Um 20.26 Uhr hallte ein lauter Jubelschrei durch den Sportpark Ronhof - der danach einem kollektiven Aufatmen wich.

Fürth: Noll; Loosli, Quarshie, Itter – Meyerhöfer (63. Asta), Münz, Consbruch (74. Bansé), John - Hrgota (90.+1 Jung)– Mause (63. Futkeu), Srbeny (74. Srbeny).

Regensburg: Gebhardt; Ziegele, Bulic, Breunig - Pröger, Geipl (68. Geipl), Hein (46. Handwerker) – Kühlwetter (68. Suhonen), Ernst (81. Huth) – Hottmann (81. Ganaus), Adamyan.

Schiedsrichter: Lechner (Neuburg). – Tore: 0:1 Adamyan (6.), 1:1 Consbruch (31.), 2:1 Srbeny (37.). – Zuschauer: 12.586. – Gelbe Karten: Loosli – Ziegele (2), Breunig (2), Gebhardt (4).

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